Eine rösche, knusprige Kruste, ein saftig-lockeres Innenleben und ein würzig, milder Geschmack. Brot ist etwas Wunderbares! Mehr „Belag“ als etwas Olivenöl und Salz braucht so ein Brot nicht, um zu einem perfekten „amuse gueule“ zu werden – es „amüsiert“ garantiert auch noch den verwöhntesten Genießer-Gaumen.
Leider gibt es nur noch wenige Bäckereien, die sich darauf verstehen, ein wirklich gutes Brot zu backen. Die dafür nötige lange, zeitaufwändige Teigführung – ist oft der Gewinnmaximierung zum Opfer gefallen. Die Konsequenz ist, dass die meisten Brote vielleicht noch am ersten Tag gut schmecken, aber bereits am zweiten an Geschmack und Konsistenz verlieren.
Kein Wunder. In den meisten Bäckereifilialen kommt heutzutage oft nur ein industriell gefertigter Teigling an, der noch kurz aufgebacken wird – bevor er schon über die Ladentheke geht. Bei einem Biobäcker sind die Zutaten immerhin hochwertig und nachhaltig hergestellt und kommen mit den entsprechenden Nährstoffen daher. So erst wird Brot zu einem Lebensmittel – und ist kein bloßer „Füllstoff“ – zumindest in meinen Augen.
Brot selbst backen
Nicht nur der Genuss beim Essen ist es, der Brot zu einer sinnlichen Erfahrung macht. Auch die ganze Vorbereitung dazu, ist bereits ein Hochgenuss. Warum also nicht einfach zu Hause sein Brot selbst backen? Viel braucht es nicht dazu: Wasser, Mehl, Salz – und das Wichtigste: Zeit. Zumindest, wenn es sich um ein Sauerteigbrot handelt. Wer nicht ganz soviel Zeit für das Brot backen aufwenden kann oder will, muss aber nicht auf ein selbst gebackenes Brot verzichten. Wenn es schnell gehen soll, kannst Du auch ein Brot mit Trockenhefe backen.
Brot backen mit Trockenhefe
Das Einsteigerbrot: Rezept für ein rustikales Bauernbrot
- 500 g Mehl nach Geschmack + etwas zusätzliches Mehl zum Kneten und Verarbeiten. Das Mehl kann bis zu 50% auch Vollkornmehl sein.
- 380 ml lauwarmes Wasser
- 1 Esslöffel Zucker
- 2 Teelöffel Salz
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 2 Teelöffel Brotgewürz
Gehzeit: 2 Stunden, Backzeit: 50 Minuten, Arbeitszeit: 20 Minuten. Gesamt circa 2:10 Stunden
So machst Du ein Brot mit Trockenhefe
Von Vorteil ist es, zunächst mal die Hefe zu „aktivieren“. Dazu verrührst Du die Trockenhefe zusammen mit etwas Mehl, etwas lauwarmem Wasser und dem Zucker in einer Glas- oder Keramikschüssel und lässt das Ganze für circa 30 Minuten gehen. Eine Metallschüssel (und auch alle anderen Küchenutensilien aus Metall) können den Gärprozess der Hefe abwürgen, da insbesondere Edelstahl antibakteriell wirkt – deswegen die Glas-, Prozellan-, oder auch Plastikschüssel. Der kleine Vorteig sollte nach den 30 Minuten merklich aufgegangen sein und Blasen werfen. Er sorgt dafür, dass das Brot anschließend schön duftig und saftig wird.
Diesen Vorteig knetest Du nun mit den restlichen Zutaten sehr gut durch – am besten per Hand (oder mit einem Handrührgerät bzw. einer Küchenmaschine jeweils mit Knethaken). Danach lässt Du den Teig abgedekct mit einem Küchentuch weitere 30 Minuten an einem warmen Platz gehen. Eine warme Fensterbank ohne Zugluft tut es beispielsweise schon.
Nach der Gehzeit sollte der Teig auf das Doppelte angewachsen sein. Jetzt bestäubst Du Deine Hände und die Arbeitsfläche mit Mehl, nimmst den Teig aus der Schüsse, knetest ihn nochmal kurz durch und formst ihn zu einer Kugel. Die Teigkugel legst Du auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lässt den Teig nochmal zugedeckt für 60 Minuten gehen. Wer möchte, kann den Teig auch halbieren und zwei Laibe Brot daraus backen.
Den Ofen auf 220 Grad vorheizen, das Brot gut mit Wasser bestreichen und je nach Ofen circa 50 Minuten lang backen.
Garantiert findest Du auch Rezepte, die eine kürzere Gehzeit und keinen Vorteig vorschlagen. Die Erfahrung zeigt jedoch: Je mehr Zeit Du dem Teig zum Gehen gibst, desto duftiger wird das Ergebnis ausfallen. Gut Ding braucht Weil.
Fazit:
Brot selbst zu backen ist keine Hexerei. Du weißt, welche Zutaten darin sind und kannst Dich schon den ganzen Tag auf das Ergebnis freuen. Das komplette Haus duftet nach dem frisch gebackenen Brot und sein Geschmack macht nicht nur satt, sondern auch glücklich. Wer allerdings Lust auf mehr bekommen hat, sollte es mit einem selbst gemachten Sauerteigbrot versuchen. Für dessen Geschmack beneidet uns die ganze Welt – und obendrein ist es auch noch super gesund!
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