Wahrscheinlich kennst Du das auch zur Genüge: Schon seit Jahr und Tag hast Du Dir dieses eine Paar Schuhe eingebildet (oder war es doch dieses ganz besondere Auto, dieses wundervolle Haus?). Dir war sofort klar: Das willst Du haben. Wenn Du das erst hättest, dann…. Ja, dann… .
Dann hast Du es gekauft, um wenige Wochen danach festzustellen – so glücklich, wie Du dachtest, hat es Dich gar nicht gemacht. Und ja, leider gibt es mittlerweile extrem viele wissenschaftliche Belege dafür, dass wir vielen dieser „Glücksmythen“ auf den Leim gehen – gerade wenn es ums Geld ausgeben geht. Oder, wie schon Albert Einstein wusste:
Dieses Zitat von Albert Einstein trifft laut Forschungsergebnissen tatsächlich in den meisten Fällen zu, wenn es ums Geld ausgeben geht. Aber gibt es vielleicht doch Möglichkeiten, wie uns Geld ausgeben glücklich machen kann? Und: die gibt es!
Geld für Geschenke ausgeben
Wenn wir Geld für Geschenke ausgeben, könnten wir damit nicht nur den Beschenkten, sondern auch uns glücklich machen. So zumindest will es die Wissenschaft erforscht haben.
Eine Forschungsgruppe der Harvard University hat verschiedene Studien dazu unternommen, ob es einen Unterschied macht, Geld für sich oder für andere auszugeben. Sie untersuchten dabei Menschen in 136 Ländern. Und siehe da: Weltweit fühlten sich Menschen glücklicher, wenn sie das Geld für andere ausgaben, als für sich selbst. Und das ganz unabhängig davon, welcher Kultur sie angehörten und ob sie arm oder reich waren.
Aber wie ist es, wenn wir Geld für uns selbst ausgeben?
Dazu eine weitere Studie, in der 200 Teilnehmer eine Tüte voll Süßigkeiten kaufen sollten. Die Hälfte davon wurde gebeten, die Süßigkeiten für sich zu behalten, die andere Hälfte sollte die Tüte einem Kind schenken, das im Krankenhaus lag. Allen Teilnehmern war aber auch freigestellt, einfach das Geld zu nehmen und nichts zu tun. Resultat: Nur die wenigsten behielten das Geld selbst. Und diejenigen, die dem Kind eine Freude machten, waren anschließend deutlich glücklicher.
Geld für Aktivitäten statt Materielles ausgeben – lohnt sich für alle
Aber, wie immer – keine Regel, ohne Ausnahme. In ihrem Buch „Happy Money, the science of smarter spending“ erklären die Autoren Elizabeth Dunn und Michael Norton, dass es noch eine weitere Art gibt, Geld auszugeben und dabei glücklich zu werden. Nämlich wenn wir es für Aktivitäten einsetzen, also – uns mit Geld – Erlebnisse kaufen.
Studien zeigen, dass wir von Aktivitäten, egal ob das ein Traumurlaub in der Karibik, oder auch nur ein Ausflug in den nächsten Zoo ist, deutlich mehr profitieren und auch länger etwas davon haben, als wenn wir uns Dinge kaufen.
Dabei spielt es keine Rolle, wie teuer oder billig etwas war, wie sehr wir uns danach sehnten es zu besitzen und wie schön es war, als wir es endlich hatten: Dinge haben für die meisten von uns die Eigenschaft, dass sie sich „abnutzen“ – sie verlieren ihren Reiz, weil sie uns zur Gewohnheit werden. Forscher nennen das die „hedonistische Adaption“.
Anders dagegen – Aktivitäten. Sie sind einmalig, sie sind endlich und unwiederbringlich. Und: wir haben länger etwas von ihnen. Unter anderem deswegen, weil sie zu unseren schönsten Erinnerungen werden können. Aber nicht nur deswegen.
Unser Glückslevel steigt bereits vor dem Erlebnis – durch die Vorfreude. Währenddessen, weil wir ganz bewusst im Moment sind und auch hinterher nochmal – in all den Geschichten, die wir Freunden, Familie und Bekannten über das Erlebte erzählen können. Wann hast Du das zuletzt mit Deinen neuem Paar Schuhe erlebt?
Fazit:
Es macht uns glücklich, anderen etwas zu geben. Offensichtlich sogar mehr, als wenn wir uns selbst etwas kaufen. Wenn wir uns also etwas Gutes tun wollen, schenken wir einfach anderen etwas – das ist eine win-win-Situation – und bedeutet Freude für beide.
Egal ob wir nun materielle Geschenke an andere weiter geben, oder ob wir (am besten gemeinsame) Erlebnisse davon kaufen: für beide Fälle gilt…
Wenn Du mehr darüber erfahren willst, wie Geld und Glück zusammen hängen, hab ich hier noch was für Dich:
- Sind Milliardäre glücklicher
- Macht uns Geld glücklich
- Positive Psychologie
- Die glückliche Gesellschaft
- Flow oder das Geheimnis des Glücks
Quelle:
- Aknin, L. B., Barrington-Leigh, C. P., Dunn, E. W., Helliwell, J. F., Burns, J., Biswas-Diener, R., Kemeza, I., Nyende, P., Ashton-James, C. E., & Norton, M. I. (2013).
- Prosocial spending and well-being: Cross-cultural evidence for a psychological universal. Journal of Personality and Social Psychology, 104(4), 635-652.