Wie gut bist Du darin Deine Zukunft vorherzusagen? Und wie sieht diese Zukunft dann aus? Siehst Du Deiner Zukunft erwartungsfroh entgegen? Oder klingt das bei Dir alles mehr nach Pessimismus? Wird es Dir in 5 Jahren besser gehen, als heute oder eher schlechter? Und was ist, wenn Du noch älter bist? Wird die Zukunft dann für Dich rosiger sein, oder eher nicht?
Diese und ähnliche Fragen stellten vier Forscher mehr als 10.000 Teilnehmern einer großangelegten Langzeit-Studie. Die teilnehmenden Probanden waren alle zwischen 18 und 96 Jahre alt und wurden über 17 Jahre immer wieder befragt.
Wie realistisch können wir unsere Lebenszufriedenheit einschätzen?
Die Forscher glichen anschließend die erwartete Lebenszufriedenheit mit der tatsächlich eingetretenen ab. So war es ihnen auch möglich zu bestimmen, wie gut die einzelnen Altersgruppen darin waren, ihre Lebenszufriedenheit vorherzusagen.
Bei der aktuellen Lebenszufriedenheit gab es kaum altersspezifische Unterschiede. Alle waren mit ihrem Leben mehr oder minder gleich zufrieden. Umso höher lagen die Werte allerdings bei den Prognosen. Wie sich herausstellen sollte, verändern Menschen offensichtlich ihre Erwartungen im Laufe eines Lebens – hin zu einer pessimistischen Prognose. Doch ist dieser Pessimismus negativ?
Junge Erwachsene sehen ihre Zukunft zu rosig – wäre hier mehr Pessimismus gefragt?
Jüngere Erwachsene sahen ihre Zukunft eher rosig. Zu rosig sogar, wie sich 5 Jahre später immer wieder herausstellen sollte. Die erwartete Zunahme an Lebenszufriedenheit traf bei ihnen nicht ein – sie stellten sich ihre Zukunft zu optimistisch vor.
Erwachsene mittleren Alters schätzten ihre Zukunft dagegen meist realistisch ein. Bei ihnen trafen ihre Prognosen fünf Jahre später meist ein. Sie waren genauso zufrieden, wie sie es vorhergesagt hatten.
Ältere Erwachsene dagegen schätzten ihre Zukunft eher pessimistisch ein. Sie unterschätzten ihre tatsächliche Lebenszufriedenheit fünf Jahre später. Weitere Analysen ergaben, dass diese Unterschätzung allerdings den älteren Menschen durchaus zuträglich war. Sie erfreuten sich meist einer besseren Gesundheit und einem längeren Leben, als vorher angenommen.
Ergebnis:
Jüngere Erwachsene profitieren von positiven Illusionen, da diese förderlich für ihre Entwicklung und Zielverfolgung sind.
Im höheren Alter scheint dagegen eine realistische bis pessimistische Zukunftseinstellung von Vorteil zu sein. Sie kann die Menschen vor Enttäuschungen schützen und dabei helfen, die Herausforderungen des Alterns besser zu meistern.
Fazit:
Sowohl Optimismus, als auch Pessimismus haben ihre Vorteile. Beide Sichtweisen jedoch zu seiner Zeit. Wer als junger Erwachsener voller Tatendrang steckt und zuversichtlich seinen Weg geht, mag ab und an nach den Sternen greifen, die (noch) zu hoch für ihn hängen. Doch das ist allemal besser, als es gar nicht erst zu versuchen.
Sich dagegen im fortgeschrittenen Alter weiterhin herauszufordern und an, oder gar über seine Grenzen zu gehen, ist dagegen eher kontraproduktiv. Ganz offensichtlich haben wir uns aber bis dahin die rosarote Brille längst selbst abgenommen. Das passiert – so scheint es – ganz von alleine im Laufe eines Lebens. Und das ist genau richtig so.
Quelle: Studie
Weiterführende Links:
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