Du bist gestresst und fühlst Dich in Deinem Alltag oft gehetzt? Dann könnte Slow Living und achtsames Wohnen genau das Richtige für Dich sein. In unserer schnelllebigen Zeit sehnen wir uns immer öfter nach Ruhe und Entspannung. Doch wie kann man diese in den eigenen vier Wänden schaffen?
In diesem Artikel erfährst Du, was sich hinter dem Konzept des achtsamen Wohnens und Slow Livings verbirgt und bekommst Tipps und Tricks, die Du sofort umsetzen kannst.
Stress raus – Wohlbefinden rein!
Leben wir los…
Woran liegt es, dass wir uns in unserem eignen Zuhause nicht wohlfühlen? 3 Gründe
Laut statistischem Bundesamt besitzt jeder Europäer, also auch wir Deutsche, im Durchschnitt 10.000 Dinge. Dass unsere Wohnungen und Häuser deswegen zu vollgestopft sind? Kein Wunder!
Ein weiterer Faktor, der unser Zuhause ungemütlich machen kann ist Unordnung. All die Dinge, die wir im Laufe der Jahre angehäuft haben, finden einfach keinen Platz mehr. Weder in unserem Haus, noch in unserem Leben. Doch wir halten weiter an ihnen fest. Hier ist ein Artikel dazu, der Dich zum Aufräumen und Ausmisten motivieren könnte: Wie Aufräumen unser Wohlbefinden steigert.
Punkt Nummer 3, warum wir uns Zuhause nicht wohlfühlen: Wir haben Sachen, die nicht (mehr) zu unseren Bedürfnissen passen. Das kann Kleidung sein, die wir nicht mehr tragen, Geschenke, die wir nicht brauchen, Fehlkäufe, die zu schade sind, um sie wegzuschmeißen. Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen… .
Ob vollgestopft, unordentlich oder ungemütlich – diese drei Hauptgründe tragen dazu bei, dass wir uns in unserem eigenen Zuhause nicht wohlfühlen.
Doch wo sonst, als in unseren eigenen vier Wände sollten wir uns erholen und wohlfühlen können? Wer nicht regelmäßig ausräumt und Ordnung schafft, nimmt sich im Zweifelsfall selbst den Platz weg, die Dinge zu haben oder zu tun, die wirklich wichtig sind, die erfüllend sind und glücklich machen.
Also: schaffen wir Platz – für unser Wohlbefinden!
Schritt 1: Raus mit allen überflüssigen Dingen
Sich von Dingen zu trennen bedeutet, sich klar darüber zu werden, was wir im Leben wollen – und was nicht. Das ist eine Aufgabe, die ganz schön schwer zu bewältigen sein kann. Die Kon Marie Methode beispielsweise rät: Betrachte alles was Du hast und behalte nur die Dinge, die Dich glücklich machen.
Eine weniger „emotionale“ Herangehensweise ist es, sich für einen gewissen Zeitraum um das „Ausmisten“ zu kümmern. Das geht so: Man nimmt sich täglich, zum Beispiel für vier Wochen, einen Raum, eine Schublade oder einen Schrank vor und überlegt, was davon noch wichtig ist und was gehen kann.
Beispiel: Das können heute Lebensmittel aus dem Kühlschrank sein, die schon lange abgelaufen sind, morgen sind es die Jeans, in die man schon seit Jahren nicht mehr rein passt und übermorgen das Spielzeug auf dem Dachboden, nach dem kein Hahn mehr kräht.
Die Sachen werden dann zum Beispiel in Umzugskartons nach „verschenken“, „reparieren“ und „verkaufen“ sortiert und der Rest wird direkt entsorgt.
Kleiner Tipp: Um das Projekt „Ausmisten“ wirklich erfolgreich durchzuziehen, sieh Dir nochmal die goldenen „SMART“ Regeln an. Demnach sollen Ziele
S – Spezifisch
M – Aussagekräftig und messbar
A – Handlungsorientiert, Aktionsorientiert
R – Realistisch und lohnend
T – Nachvollziehbar, Trackbar
Auf das Ausmisten bezogen könnte das heißen:
- spezifisch: „Ich möchte nur die Kleidung behalten, die mir gut steht, die ich regelmäßig trage, die einfach zu pflegen ist und die zueinander passt, o.ä. . Was diese Kriterien nicht erfüllt, werde ich verschenken oder verkaufen.“
- messbar: „All meine Kleider passen danach in einen Schrank“ oder „Ich möchte von allen Kleidungsstücken nur noch jeweils 10 besitzen“ o.ä.
- aktionsorientiert: Das sollte ein fester Termin sein wie: „Mit dem Ausräumen bin ich bis zum Flohmarkttermin am x.x. fertig“
- realistisch: nehme Dir für das Projekt mindestens einen Monat Zeit und überlege Dir, womit Du Dich anschließend belohnsen kannst. Die Belohnung sollte etwas sein, auf das Du Dich wirklich freust! Schau zum Beispiel mal unter „goodies“ nach. Da wirst Du sicher eine tolle Belohnung finden!
- trackbar: In Deinem Kleiderschrank hat jedes Kleidungsstück seinen Platz und Du besitzt nur noch die Teile, die Du brauchst und Dir wirklich gefallen.
Wohin mit den Dingen? 3 sinnvolle Wege Überflüssiges loszuwerden
Überflüssige Dinge musst Du nicht „wegschmeissen“ oder „entsorgen“: Du kannst sie auch verschenken, verkaufen oder für einen guten Zweck spenden.
Tipp 1 – Weitergeben im Freundes- und Bekanntenkreis
Zuallerst: frage einfach in Deiner Familie und im Freundes- und Bekanntenkreis nach. Manchmal gibt es bereits da dankbare Abnehmer, denen die Vase, das Abendkleid oder die Eismaschine gut gefällt. Sollte sich niemand finden, kannst Du Deinen Kreis erweitern.
Tipp 2 – In der Gemeinde und Nachbarschaft verschenken oder verkaufen
Gute Möglichkeiten Dinge zu verkaufen oder in der Nachbarschaft zu verschenken sind unter anderem: der nächste Second Hand Store, der örtliche Kindergarten oder das Gebrauchtkaufhaus. Stadtteile und Gemeinden veranstalten häufig saisonale Flohmärkte, Vereine sammeln regelmäßig für Tombolas, Deine Gemeindebibliothek freut sich vielleicht über Deine gebrauchten Bücher und ein Altenheim, Frauenhaus oder Obdachlosenasyl kann vielleicht ein paar CDs, Kleidung oder Möbelstücke gut gebrauchen. Einfach mal anrufen und nachfragen.
Tipp 3 – Online verkaufen
Wer lieber online verkauft, kann auf nebenan.de und Ebay Kleinanzeigen eigne Anzeigen einstellen. Wenn Du viele Bücher, CDs, Spiele und Kleidung hast, kannst Du auch bei Ankaufsplattformen wie momox.de, oder rebuy.de, Mädchenflohmarkt und studibuch, etc. nachsehen und bekommst häufig sogar gleich einen Fixpreis genannt. Einfach mal googeln – von diesen Ankaufsplattformen gibt es immer mehr.
Wie Du siehst, Dinge loszuwerden ist eigentlich gar nicht so schwer. Und es gibt mehr Menschen als Du denkst, die sich über genau die Dinge freuen, die Du nicht mehr brauchst.
Das Gute daran: Du gibst den Dingen ein zweites Leben. Das ist nicht nur ressourcenschonend, sondern Du machst auch denjenigen eine Freude, die sie bekommen.
Schritt 2: Sich über seine Bedürfnisse klar werden
Und ab sofort: Nur noch Dinge kaufen oder sich schenken lassen, die man wirklich braucht, die man schön findet und die einem gut tun.
Dieser Grundgedanke schont nicht nur die Umwelt (und unsere Geldbeutel), sondern steigert auch nachweislich unser Wohlbefinden. Bewegungen wie Slow Living, Minimalismus oder auch „achtsames Wohnen“ basieren auf genau dieser Idee.
Slow living oder die achtsame Art sich einzurichten – Was steckt dahinter?
„Achtsam Wohnen“ oder „slow living“ bezieht sich unter anderem auf eine bewusste Gestaltung von Wohnraum. Ganz grunsätzlich geht es darum, uns eine Umgebung zu schaffen, die uns unterstützt, die im Einklang mit der Natur steht und in der wir uns wohl und geborgen fühlen können.
Das Konzept des „slow living“ geht zurück auf die „slow food“ Bewegung der 1980er Jahre. Die Idee der nachhaltigen Art der Ernährung wurde in dem Fall konsequent weitergedacht und auf unser gesamtes Leben ausgeweitet.
Slow living beschreibt eine bewusste und entschleunigte Lebensweise, die das Wohlbefinden jedes Einzelnen genauso wie das der gesamten Gesellschaft im Einklang mit der Natur in den Mittelpunkt stellt.
Wie hängen achtsam wohnen und slow living zusammen?
Im Zusammenhang mit achtsamem Wohnen werden meist auch Ansätze wie Slow Living, Nachhaltigkeit und Minimalismus genannt. Letztlich beschäftigen sich alle vier Konzepte u.a. mit der bewussten Einrichtung und Gestaltung des eigenen Wohnraums, ähnlich wie zum Beispiel auch Hygge. In den Grundsätzen sind sie gleich – jedoch haben sie eine unterschiedliche Gewichtungen.
Beim achtsamen Wohnen geht es darum, bewusster mit seiner Umwelt umzugehen und das eigene Zuhause zu einem Ort der Ruhe und Entspannung zu machen. Das bedeutet, dass man sich bewusst für Dinge entscheidet, die einem gut tun und sich von unnötigem Ballast befreit.
Auch Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle beim achtsamen Wohnen. Das bedeutet, dass man bewusst darauf achtet, umweltfreundliche und ressourcenschonende Materialien zu verwenden und sich für langlebige Produkte entscheidet. So kann man nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die Umwelt schützen.
Wenn Dich natürliches Wohnen interessiert, dann lies auch hier weiter: Kraft der Natur: Mit diesen Tipps schaffst Du Dir Deine Wohlfühloase Zuhause!
Wie wirkt ein achtsam eingerichtetes Zuhause auf uns?
Ein achtsam eingerichtetes Zuhause kann uns dabei helfen, Stress abzubauen, unsere Kreativität und Produktivität zu steigern und so insgesamt unser Wohlbefinden zu steigern. Es ist ein Teil des Konzepts des „Slow Living“.
Durch die bewusste Gestaltung unseres Wohnraums können wir unser Zuhause zu dem Ort machen, der unsere Bedürfnisse erfüllt. Dazu zählen unter anderem das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit, genauso wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Hygiene, nach Nahrung, Kreativität und Ruhe, etc.
Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit ist ein Konzept, das seinen Ursprung im Buddhismus hat. Es geht darum, bewusst und aufmerksam im gegenwärtigen Moment zu sein und sich auf die Beobachtung innerer und äußerer Vorgänge zu konzentrieren, ohne diese zu bewerten oder zu beurteilen.
Achtsamkeit hat sich zu einem eigenständigen Ansatz entwickelt und wird mittlerweile in vielen Bereichen wie zum Beispiel der Psychotherapie, der Stressbewältigung, der Unternehmensführung, der Erziehung und auch des Wohnens eingesetzt.
Wie setzt man Achtsames wohnen in die Praxis um?
Achtsam wohnen bedeutet unter anderem: alles, womit wir uns umgeben, sollte einen möglichst natürlichen Ursprung haben. Dazu zählen zum Beispiel natürliche Baustoffe wie beispielsweise Holz und Glas, Bodenbeläge wie Natursteinfliesen und Wollteppiche, Deko-Stoffe aus Leinen und Baumwolle, etc. Aber auch sich mit vielen Pflanzen zu umgeben und auf eine natürliche Beleuchtung mit viel Sonnenlicht zu setzen, gehören zum achtsamen wohnen.
Achtsam wohnen heißt nachhaltig wohnen
Achtsames Wohnen und Nachhaltigkeit gehören zusammen. Durch die Auswahl von natürlichen Materialien profitiert nicht nur die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden, auch die Umwelt wird entlastet.
Achtsames Wohnen und Minimalismus
Wer sich einen achtsam eingerichteten Raum vorstellen will, findet gute Bespiele in der japanischen Innenarchitektur. Die Räume sind nur mit den notwendigsten Möbeln ausgestattet und die Dekoration ist stilvoll auf das Wesentliche reduziert. Einige Zimmerpflanzen sorgen für ein angenehmes und natürliches Flair und reinigen gleichzeitig die Luft.
Der viele leere Raum sorgt für Klarheit. Nichts lenkt ab. Seele, Geist und Körper können sich entspannen.
Mit achtsamem Wohnen zu mehr Wohlbefinden Zuhause
Wenn Du mehr Wohlbefinden in Deinem eigenen Zuhause schaffen möchtest, kannst Du Dir die Grundprinzipien der hier vorgestellten Ansätze zu Nutze machen:
- werde Dir Deiner Bedürfnisse bewusst
- versuche diese in Dein Zuhause zu integrieren
- werde Ballast los – befreie Dich von allem, was Dich „belastet“
- richte Dich mit möglichst natürlichen Materialien ein
- fokussiere Dich dabei auf die wesentlichen Gegenstände
In die Praxis übertragen könnte achtsames Wohnen zum Beispiel so aussehen:
Und damit kommen wir wieder zur eingangs erwähnten Ruhe und Entspannung. Dein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung wird in Deinem Zuhause nicht (ausreichend) erfüllt. Zunächst mal befreist Du Dich also von allen überflüssig gewordenen Dingen. Danach überlegst Du Dir, wie Dein Entspannungsplatz bestmöglich aussehen kann. Stell ihn Dir möglichst detailreich vor:
- wie fühlt es sich dort an?
- wie sieht es dort aus? Welche Farben hat der Platz?
- Wie riecht es dort?
- was hörst Du an dem Platz?
Jetzt gehst Du in die konkrete Umsetzung: Wo kannst Du Dir diesen Platz in Deinem Zuhause schaffen, an dem Du Dich entspannen kannst und zur Ruhe findest?
Vielleicht kannst Du Dir in Deinem Wohnzimmer genau so eine Kuschelecke einrichten, in der Du im Alltag zur Ruhe kommen kannst. In Dänemark hat man sogar einen eigenen Namen für diesen Ruheort: Hyggekrog. Hier gibts´s Tipps und Ideen wie Du Dir Deinen ganz persönlichen kuschligen Hyggekrog einrichten kannst.
Vielleicht ergibt sich aber auch in der (dann endlich ausgeräumten) Garage Platz für eine Kreativecke, weil Du gemerkt hast, dass Du beim Malen und Heimwerken am Besten entspannen kannst, oder unterm Dach entsteht nach dem Entrümpeln mit wenigen Details ein wunderbarer Platz, um dort zu meditieren.
Wie heißt es immer so schön: Platz ist in der kleinsten Hütte. Mach ihn zu Deinem Wohlfühlplatz!
Fazit
Statt das eigene Zuhause als Aufbewahrungsort für Dinge zu nutzen, für die wir eigentlich gar keine Verwendung mehr haben, können wir unsere vier Wände in eine Wohlfühloase verwandeln, die unseren Bedürfnissen entspricht und in der wir uns entspannen und erholen können! Ein upgrade – nicht nur für das Zuhause, sondern für unsere gesamte Lebensqualität.
Also, worauf wartest Du noch? Schaff Platz für Dich und richte Dir ein Zuhause zum Wohlfühlen ein!
Viel Spaß dabei!
Deine Wohlfinderei
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