Richtig was wegschaffen und dabei trotzdem frisch und entspannt bleiben. Geht das? Und ob: mit der Pomodoro-Technik! Du bist den ganzen Tag über im Stress, aber bekommst irgendwie nichts wirklich produktiv erledigt? Dauernd klingelt das Telefon, e-mails kommen rein, wollen beantwortet werden und Deine Kollegen brauchen auch ständig was von Dir? Am Abend sinkst Du auf Deine Couch und fühlst Dich irgendwie – leer und ausgelaugt und hast das Gefühl, nur auf einer Tretmühle gelaufen zu sein, auf der Du keinen Meter voran gekommen bist. Das kennen wir alle.
Eine erstaunlich spielerische, einfache und obendrein alltagstaugliche Technik könnte da Abhilfe schaffen: Die Pomodoro-Technik.
Francesco Cirillo hat die Pomodero Technik bereits vor über 40 Jahren erfunden. Der Name „Pomodoro“-Technik rührt daher, dass Cirillo einen Küchenwecker in Form einer Tomate dafür hernahm.
Wie funktioniert die Pomodoro-Technik?
Du teils Dir zuerst Deine Arbeit in kleine Einheiten ein. Anschließend setzt Du Deinen Timer auf 25 Minuten und legst los. Wichtig dabei: es gibt keine „Unterbrecher“. Also: Tür zu, sämtliche Computer, das Handy und co. auf lautlos und – ran an das Werk. Nach 25 Minuten ist erstmal Schluss und Du machst eine Pause von 5 Minuten. Danach geht’s mit dem nächsten 25 minütigen „Pomodoro“ weiter. Wenn Du vier Pomodori inklusive der jeweiligen Pause erledigst hast, machst Du eine Pause von 30 Minuten.
Die Technik ist enorm effektiv. Du wirst staunen, wie viel Du in 25 Minuten erledigen kannst – wenn Du Dich erstmal darauf eingelassen hast und konzentriert bei der Sache bist. Das Gute: Durch die regelmäßigen Pausen kannst Du immer wieder neue Energie tanken und danach konzentriert weiter machen. So bekommst Du Deine Aufgabe in kürzester Zeit gewuppt!
6 Gründe, warum Du mit der Pomodoro-Technik doppelt so viel erledigen wirst, wie ohne sie
- Die Technik hilft Dir Startschwierigkeiten zu überwinden
Wenn Du ein komplexes, umfangreiches Projekt vor Dir hast, hilft Dir die Technik dabei, sie in kleine, überschaubare Abschnitte aufzuteilen. Bevor Du also nur über „Aufschieberitis“ nachdenkst, stell den Wecker auf 25 Minuten (Dein erstes Pomodoro) und mache Dir einen Plan, wie Du die Aufgabe angehst.
Zerlege sie in solche Themenbereiche wie: Sichten, Recherchieren, Ideen entwickeln, externe Dienstleister anfragen, Kalkulation erstellen, Planen, Umsetzen, oder was immer die Aufgabe erfordert. So gewinnst Du in überschaubarer Zeit nicht nur einen Überblick über die Aufgabe, Du kannst sie dann auch besser einschätzen und hast einen ungefähren roten Faden.
- Die Pomodoro Technik diszipliniert Dich
Die Technik motiviert Dich dazu, eine ganz bestimmte Sache in den 25 Minuten zu erledigen – und Du machst Dir ein Spiel daraus, es zu schaffen. Notiere am Anfang, wie viele „Tomaten“ Du Dir selbst für die Aufgabe gibst. Stell die Uhr und los geht´s.
- Die Pomodoro Technik motiviert Dich
Wer schon mal ein Videospiel auf Zeit gespielt hat, kennt den Effekt. Du bist konzentriert bei der Sache, einfach, weil Du weißt, dass die Zeit läuft. Hast Du dann die Aufgabe geschafft, bist Du im „next-level“ und kannst Dich darüber freuen. Die Pomodoro-Technik hat einen ähnlichen Effekt: nur eben auf die „wahre Welt“ bezogen.
Wenn Du die Aufgabe erfüllst, die Du Dir selbst in den 25 Minuten gesetzt hast, wirst Du ebenfalls stolz auf Dich sein – und motiviert dabei bleiben. Übrigens wirst Du am Ende des Arbeitstages mit einem guten Gefühl da stehen: denn Du hast (messbar!) einfach richtig was vorangebracht! Glückwunsch!
- Du gewinnst Zeit
Weil Du die Zielsetzung klar definiert hast, wird es einfacher, diese Aufgabe zu erreichen. Es gibt kein Rumgedaddel nebenher, Du verlierst Dich weniger in Details und hältst Dich nicht so lange mit Unwesentlichem auf. Das erlaubt Dir Deine Aufgabe ganz zielgerichtet zu erledigen – ohne Umschweife. Und das wiederum gibt Dir Zeit, Dich anschließend (früher) in den Feierabend zu verabschieden.
- Du kannst Dich schneller konzentrieren
Die Technik beruht auf den drei kleinen Ritualen: Arbeit definieren, Timer stellen und losarbeiten. Dein Kopf weiß also ganz genau: jetzt geht es darum, bei der Sache zu bleiben und Dinge zu erledigen. Der Wechsel zwischen den 5-minütigen Pausen und den 25-minütigen konzentrierten Arbeitseinheiten wird Dir auf die Dauer immer besser gelingen. Und Du wirst beides, also sowohl das Arbeiten, als auch die Pausen immer intensiver für Dich nutzen können. Lies für die Pausen auch nochmal hier nach: 5 Minuten Me-Time.
- Du brennst nicht aus
Dadurch, dass Du nicht durchgehend arbeitest, sondern immer wieder aktive Pausen einlegst, verlierst Du zum einen Deine Aufgabe nicht aus dem Blick, kannst aber andererseits auch immer wieder kleine Erholungsphasen einlegen, die Dich erfrischen und in denen Du auftanken kannst.
FAQ zur Pomodoro-Technik
Wieviele Pomodori sollte ich pro Tag machen?
Natürlich kannst Du Deinen kompletten Arbeitstag mit der Pomodoro-Technik durchstrukturieren. Weil Du aber sehr konzentriert bei der Sache bist, wird es jenseits der 8 Pomodori wohl eher kontraproduktiv. Immerhin entspricht das auch schon konzentrierten 5 Stunden Arbeit inklusive der Pausen. Nur weil der Wecker weiter läuft, heißt das noch lange nicht, dass Du beim 9ten und 10ten Pomodori immer noch zu guten Ergebnissen kommst. Überfordere Dich nicht. Du wirst feststellen, dass Du bereits mit 2 bis 3 Pomodori täglich einen enormen Schritt weiter kommst.
Muss ich mich an die 25 Minuten-Einheiten halten?
Wenn es eine Aufgabe erfordert, kannst Du die Zeiten auch anders einteilen. 25 Minuten haben sich aber laut Studien als ideal erwiesen, weil das der Länge entspricht, in der man sich gut konzentrieren kann. Sie sind lange genug, um gut mit einer Aufgabe voranzukommen und kurz genug um nicht zu ermüden. Wenn Du feststellen solltest, dass Du Dich länger als 25 Minuten konzentrieren kannst – dann stell Dir den Timer entsprechend länger ein.
Muss ich die 5 Minuten Pause einhalten?
Die 5 Minuten Pause kannst Du für Deine Regeneration nutzen. Schau Dir dazu auch nochmal die Tipps der 5 Minuten Me-Time an. Sie sind wichtig, damit Du auch Deine nächste 25-minütige Arbeitssession fokussiert erledigen kannst. Also: keine emails checken, oder social-media durchscrollen, sondern lieber entspannen und sich um sich selbst kümmern. Dein Gehirn braucht diese Zeit für den „re-set“.
Brauche ich die 30 Minuten Pause?
Pausen sind wichtig. Sie helfen Dir dabei zu regenerieren und nicht auszubrennen. Sie sind somit genauso wichtig, wie die „Sprints“ an Arbeitseinheiten. Wenn Du sie nicht einhältst, ist das wie ein Marathon für Deinen Kopf. Kurze Sprints mit Pausen dazwischen sind einfach deutlich einfacher zu handeln, als am Stück durchzulaufen. Wenn Du die 30-minuten-mini-urlaub gut für Dich nutzt, erledigst Du auch das nächste Pomodoro wieder mit links. Und kommst so im Zweifel sogar schneller als Ziel, als wenn Du durchgearbeitet hättest. Ganz zu schweigen von der Qualität des Ergebnisses – und Deinem Energielevel am Ende des Arbeitstages.
Was, wenn mir in dieser Zeit plötzlich etwas Wichtiges einfällt?
Am besten, Du legst Dir grundsätzlich einen Block auf Deinen Schreibtisch, den Du immer in Griffnähe hast. Wenn Du dann einen genialen Einfall hast, oder Du noch eine weitere Aufgabe erledigen musst, notiere das kurz und widme Dich sofort wieder Deiner Aufgabe. Deine Idee kannst Du nach Abschluss Deiner heutigen „Tasks“ zu einem extra „Pomodoro“ machen. Damit ist die Idee, die Aufgabe, oder was immer es ist, erstmal raus aus Deinem Kopf – und nicht verloren.
Kann ich die Pomodore Technik auch privat verwenden?
Mit den klar begrenzten Zeiteinheiten, die die Pomodore Technik vorsieht, kannst Du eigentlich so gut wie alles angehen. Ob das der Hausputz ist (siehe dazu auch die Artikel: aufraeumen-steigert-das-wohlbefinden, oder die Ideen für Tipps für einen Putzplan, die unter anderem auf der Pomodoro-Technik fußen), das Unkraut jäten, die Steuererklärung machen, … . Insbesondere bei solchen Arbeiten, die Du wahrscheinlich eher ungern machst, für „unbezwingbar“ oder nicht machbar hältst (den Keller ausmisten?), kann Dir die Pomodoro-Technik enorm weiter helfen. Sie motiviert und lässt Dich Aufgaben effektiv angehen – und erledigen.
Und wenn Du Dein Verhalten nachhaltig ändern möchtest, auch hierfür gibt es wissenschaftlich erprobte Techniken. Zum Beispiel die Methode der „Tiny Habits„.
Tools für die Pomodoro-Technik findest Du hier:
Online: tomato-timer.com
Apps: „Clockwork Tomato“ für Android oder „Be Focused – Focus timer“ für Apple-Geräte. Beide gibt es kostenlos in den jeweiligen Stores zum Downloaden.
Wenn Du mehr über die Technik erfahren willst, Unter Quelle findest Du die „originale“ Webseite dazu.
Produkte: Tomatenwecker unter anderem auf amazon.
Um die Technik erstmal auszuprobieren, reicht aber zunächst auch der Timer auf Deinem Handy aus.
Fazit:
Konzentration lässt sich lernen. Sie ist wie ein Muskel, den Du trainieren kannst. Je häufiger Du die Pomodoro-Technik anwendest, desto einfacher wird es Dir fallen, Dich zu konzentrieren, danach wieder zu regenerieren und so ganz effektiv zu Ergebnissen zu kommen. Du wirst merken: Jede Aufgabe ist machbar und das gibt Dir ein unglaublich gutes Gefühl!
Und jetzt: reingehauen!
Wenn Du noch mehr produktive Techniken kennenlernen willst, ich habe sie für Dich unter work and life zusammen getragen.
Weitere nützliche links:
- 5 Tipps – so bleibst Du motiviert – auch im Home-Office
- Wie Du Dir smarte Ziele setzt – und sie erreichst
- 8 Morgenroutinen erfolgreicher Menschen
- Sind erfolgreiche Menschen glücklicher?
- Macht uns Geld glücklich?