Nach wie vor gilt bei den meisten Arbeitgebern in Deutschland: schlafen, außerhalb der Mittagspause ist ein Kündigungsgrund. Der Powernap hat bei uns einen schlechten Ruf. Dabei ist Schlaf unsere wichtigste Regenerations- und Erholungsquelle. Auch mittags.
Geht es nach dem Landauer Schlafforscher Dr. Hans Günter Weeß, sollte der Powernap auch bei uns Karriere machen. Denn wer mittags ein Nickerchen von maximal 20 Minuten hält, ist nicht nur gesünder, sondern auch leistungsfähiger. Und das um bis zu 35%.
Das Mittagstief
Zwischen 13 und 15 Uhr, so will es unser Biorhythmus – haben wir täglich einen Durchhänger. Gegen das Formtief kann auch der Espresso nichts ausrichten. Die Körpertemperatur sinkt, der Kreislauf fährt runter und Müdigkeit macht sich breit. Die Konzentrationsfähigkeit nimmt entsprechend ab und nein, das liegt nicht (nur) am schweren Mittagessen. In dieser Zeit sind wir weniger fit, kreativ und können uns Dinge auch weniger gut merken. Eigentlich genau die richtige Zeit um einen powernap einzulegen. Eigentlich.
In anderen Ländern ist der Powernap längst Standard
In vielen asiatischen Ländern, wie unter anderem in Japan hat man das längst erkannt. Dort ist der Mittagsschlaf am Arbeitsplatz, der „Inemuri“ in Unternehmen längst gang und gäbe. Bei unseren Nachbarn in Südeuropa ist es üblich, täglich eine „Siesta“ von mehreren Stunden einzulegen, in denen die Familie isst und sich danach gerne noch eine Zeit lang aufs Ohr legt, bevor es am Nachmittag mit der Arbeit weiter geht.
Laut mehrerer internationaler Studien geben 40% der Befragten an, dass ihnen Tagesmüdigkeit Probleme im Job mache. 68% sprechen von Konzentrationsproblemen und 50% geben zu, bei monotonen Arbeiten immer wieder kurz einzunicken. Klar, dass wir im Nachmittagstief weder gute Entscheidungen treffen können, noch auf smarte, kreative Lösungen kommen.
Stört ein Mittagsschlaf den nächtlichen Schlaf?
Laut der Mayo-Clinic sollten wir den Mittagsschlaf möglichst am späten Vormittag oder bis maximal 15:00 Uhr halten. Dann stört er auch unseren nächtlichen Schlaf nicht. Wer Nachts arbeiten muss, passt seine „mittägliche“ Schlafenszeit entsprechend an.
Wenn wir in der zweiten Hälfte unseres Arbeitstages also noch mal so richtig durchstarten wollen, sollten wir uns die 20 Minuten gönnen und uns in der Mittagspause kurz aufs Ohr legen. Wichtig ist dabei, dass man nicht zu lange schläft, sonst läuft man Gefahr in eine tiefere Schlafphase zu kommen, aus der wir nur schwer wieder auf die Beine kommen. Also: Wecker stellen. Handy auf Flugmodus und ab ins Reich der Träume.
Fazit
Gönnen wir uns täglich einen kurzen Powernap und starten anschließend wieder voll durch. Auch die Gesundheit wird es uns danken. Wer dreimal pro Woche so eine „Kurz-Siesta“ macht, senkt sein Herzinfarktrisiko um 37% – Burnout-Prophylaxe inklusive! Und glücklich macht uns Wie Schlaf Dein Energielevel anhebt auch!
Einige Tipps dazu, wie der perfekte Powernap gelingt, liest Du hier.
Nützliche Links:
- MBSR Mindfulness Based Stress Reduction
- Einfache Wege die aktiv Stress abbauen
- Entspannung – jetzt! Schnelle Wege Stress loszuwerden
- Atmen
- Energieräuber