Stress erleben wir alle täglich: in der Arbeit, auf dem Nachhauseweg, im Stau, in der Familie und in der Freizeit. Doch wie können wir den Stress wieder abbauen? Und warum ist das so wichtig?
Warum solltest Du aktiv Stress abbauen?
Stress ist nicht nur anstrengend, er ist langfristig auch sehr ungesund. Der Stresshormonspiegel steigt, was zu Entzündungen im Körper führen kann. Sie gelten als Ursache für viele, auch schwere Krankheiten. Normalerweise kommt unser Körper ganz von selbst wieder in einen entspannten Normalzustand. Bei Dauerstress gelingt es ihm aber nicht aus dem Alarmzustand herauszukommen. Dann sollten wir ihn aktiv dabei unterstützen. In diesem Artikel berichte ich Dir darüber, welche Auswirkungen Stress auf uns hat.
Wie aber Stress loswerden?
Fünf einfache Wege, die Dir helfen aktiv Stress abzubauen
Dr. Ann Webster, Gesundheitspsychologin am Benson-Henry Institut für Mind Body Medicine, einem angeschlossenen Bereich des renommierten Harvard Massachusetts General Hospital, rät zu folgenden Strategien:
Sie sagt, der erste Schritt um Stress zu reduzieren besteht darin zu erkennen, woher er kommt. Das kann bei jedem etwas anderes sein. Was stresst Dich? In welcher Situation bist Du gestresst?
1. Erkenne Deine Stressoren
Jeden stresst etwas anderes. Doch wenn Du weißt, was Dich stresst, kannst Du diese Stressoren umgehen. Ich habe Dir dazu einen Artikel geschrieben: Einfache Wege die aktiv Stress abbauen. In dem erfährst Du einige Techniken, wie Stress erst gar nicht entsteht. Denn das ist die effektivste Art mit potenziell stressigen Situationen umzugehen, nämlich dem Stress von Anfang an keine Chance zu geben.
Natürlich gibt es aber auch stressige Situationen, die sich nicht vermeiden lassen. Dann hilft es, die Reaktion darauf zu ändern.
2. Ändere Deine Perspektive
Ein Großteil des Stresses in unserem Leben kommt daher, welche Einstellung wir zu den verschiedenen Situationen haben und wie wir sie bewerten, meint die Forschung. Zwei Menschen können genau dieselbe Aufgabe haben, aber nur einer empfindet sie als stressig.
Einiges davon hat mit unserer Persönlichkeit zu tun, aber auch unsere inneren „Erzählungen“ sollen dabei eine große Rolle spielen. Unsere Perspektive zu ändern, die Situation anders zu bewerten – allein das soll die Anzahl der Stressoren in Deinem Leben reduzieren helfen. Wie das geht? Zum Beispiel, indem Du Optimismus trainierst.
2. Löse die Verspannungen – durch Bewegung
Bewegung kann den Cortisolspiegel senken und Dir dabei helfen, Dich zu entspannen. Für viele ist schon der Gedanke stressig, einen täglichen Trainingsplan einzuhalten. Das kann daran liegen, dass es einfach nicht die richtige Bewegungsart für Dich ist. Denn die sollte laut Untersuchungen in erster Linie eins: Spaß machen. Wähle etwas aus, das Du gerne machst – Gartenarbeit, Waldbaden oder einfach mal eine Runde zu Deinem Lieblingssong tanzen – es ist ganz egal. Allein die Vorfreude darauf kann Dich motivieren und Dir helfen, Dich zu entspannen und mit neuer Energie aufzuladen.
3. Organisiere Dich und schaffe Dir Rituale
Hast Du jemals 20 Minuten damit verbracht, Deinen Autoschlüssel zu suchen oder einen verlegten Schuh zu finden? Desorganisation und Unordnung lösen Stress aus und sind eigentlich völlig unnötig. Wenn Du Dir die Zeit nimmst, z. B. einen festen Platz für Deine Schlüssel einzurichten, kannst Du Dir die Suche danach künftig sparen.
Management-Techniken, wie ich sie unter Work&Life beschreibe, können Dir dabei helfen, Dich besser zu organisieren.
Auch planvoll vorzugehen, reduziert Stress. Lege zum Beispiel feste Zeiten für Deine Bewegungseinheit fest, plane gesunde Mahlzeiten ein, mache öfter mal Me Time in No Time und sorge für genügend Schlaf. Tägliche kleine Rituale können ebenfalls extrem hilfreich sein, das Stressniveau dauerhaft zu reduzieren.
4. Lerne Techniken zur Entspannung
Das Gegenteil einer Stressreaktion ist die Entspannungsreaktion. Das bedeutet: Genauso wie Stress körperliche und psychische Reaktionen in uns auslöst, dazu kannst Du auch gerne nochmal in dem Artikel Stress nachlesen, können das auch Entspannungstechniken – nur eben – zu unseren Gunsten. Der Blutdruck wird gesenkt, genauso wie die Herzfrequenz, die Atemfrequenz und der Level an Stresshormonen.
Techniken wie Meditation, Yoga, Tai Chi, eine Waldbaden oder Atmen können Dir sehr wirkungsvoll dabei helfen, Stress zu reduzieren. Yoga, Meditation und Thai Chi sind nicht so Deine Ding? Auch ein heißes Bad zu nehmen, zu Malen, oder zu Stricken und noch viele weitere Dinge, die Du beispielsweise unter „Wohltaten“ findest, können Dir dabei helfen, Dich zu entspannen.
5. Ziele setzen
Sich Ziele zu setzen, das haben wir bereits aus der Positive Psychologie gelernt, verpflichtet uns auf positive Weise. Wir haben das Gefühl, die Kontrolle zu haben und sind optimistisch. Die Ziele können zum Beispiel unsere Karriere betreffen, müssen aber nicht. Genauso positiv wirken sich Ziele aus, die unsere Beziehungen verbessern, oder unser Hobby, oder unsere Gesundheit. Wichtig ist nur, dass wir sie erreichen können – sonst bewirken sie das Gegenteil – nämlich erneuten Stress.
Es ist wichtig, regelmäßig unseren Stresslevel aktiv zu reduzieren.
- Wir haben es in der Hand unsere hausgemachten Stressoren zu eliminieren und
- Entspannungstechniken können uns dabei helfen, besser mit Stress umzugehen.
Mit dieser Kombination sollte es uns möglich sein, Stress besser in den Griff zu bekommen. Der Stress wird deswegen nicht aus unserem Leben verschwinden. Aber wir können ihm entgegenwirken und gleichzeitig unsere Fähigkeit zur Resilienz steigern, sprich lernen mit Herausforderungen besser umzugehen.
Fazit:
Probiere aus, was am besten zu Dir und Deinem Lifestyle passt. Während es für den einen total stressig ist ein aufwändiges Essen am Wochenende zu kochen, ist es für jemand anderen die pure Entspannung. Probiere aus, was Dich aktiv entspannt. Fang einfach mit dem an, was Dir wirklich Spaß und Freude bereitet. Du hast keine Idee, was das sein könnte?
Tipp:
Überleg mal, was Du bereits als Kind gerne getan hast. Oder in Deinem letzten Urlaub. Das könnte ein guter Weg sein, um wieder auf Ideen zu kommen, wie Du Dich aktiv und mit Freude entspannen kannst.
Sieh auch gerne noch mal unter Wohltaten nach. Hier gibt es eine Fülle von Inspirationen, wie Du Deine Freizeit aktiv gestalten kannst und vielleicht sogar ein neues Hobby entdeckst, dass Dir dauerhaft mehr Freude und Spaß bringt.
Solltest Du aus eigener Kraft den Stress nicht loswerden und Dich dauerhaft gestresst fühlen (siehe typische Stresssymptome – Definition) dann wende Dich an einen Arzt. Er kann Dir dabei helfen, Dich wieder gesund, munter und glücklich zu fühlen. Denn Stress kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken, wenn wir ihn zu lange ignorieren.
Lies auch diesen Artikel dazu: Disclaimer – Gesundheitshinweis.
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