Karma? Ist das nicht so etwas wie Schicksal? Wie eine Art ausgleichende Gerechtigkeit? Eine Instanz, die uns für böse Taten bestraft und für gute belohnt? Leider greift unser Begriff von Karma da etwas zu kurz. Was nun aber Karma genau ist und was wir von dieser alten indischen Lehre für unser eigenes Glück und Wohlbefinden lernen können, erfährst Du hier.
Karma – Was ist das eigentlich?
Das Wort Karma stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich übersetzt „Tat“. Jede Tat hat gemäß der Lehre des Karma sowohl eine Ursache, als auch eine Wirkung. Mit Tat ist dabei sowohl eine Handlung, genauso wie ein Gefühl, oder ein Gedanke gemeint. Alles verursacht Karma und wird von Karma beeinflusst. Das entscheidende aber ist die Absicht, die Motivation, die hinter jeder Tat steckt.
Welche einfache Regel beschreibt das Gesetz des Karmas?
Mit Karma ist einfach ausgedrückt das Gesetz von Ursache und Wirkung gemeint: Was wir säen, das ernten wir. Um noch genauer zu sein, ist Karma das Resultat unserer Absichten, die hinter unseren Taten stecken. Ein und dieselbe Tat kann dementsprechend sowohl gutes, als auch schlechtes Karma hervorbringen.
Klingt unlogisch? Hier ein Beispiel:
Jemand spendet einen hohen Geldbetrag für einen guten Zweck. Klingt erstmal ganz nach einer guten Tat und entsprechend gutem Karma, richtig? Doch so einfach ist es nicht. Hat man die Geldspende beispielsweise geleistet, um sein Gewissen zu beruhigen, sein Image aufzupolieren, oder aus reinem Pflichtgefühl, so wird das negatives Karma erzeugen. Spendet man es allerdings ohne Hintergedanken, aus reinem Herzen, so wird das positives Karma erzeugen.
Wie entsteht gutes Karma?
Wenn hinter einer Handlung gute Absichten stecken, wie etwa Güte und Mitgefühl beispielsweise, so wird diese Tat gutes Karma erzeugen. Wer aus solchen positiven Motivationen heraus selbstlos handelt, erschafft sich damit auch eine positive Zukunft, so die Karmalehre.
Wie entsteht schlechtes Karma?
Wer aus einem Gefühl von Wut, Mißgunst, Angst und ähnlichen negativen Emotionen heraus handelt, oder wessen eigentliche Motivation auf reinem Eigennutz beruht, also mit Hintergedanken handelt, häuft schlechtes Karma an.
Welche Religionen glauben an Karma?
Es gibt hauptsächlich drei große Religionen, die an Karma glauben:
- Buddhismus
- Hinduismus
- Jainismus
Wenn Dich östliche Religionen interessieren, lies auch hier weiter: Was ist Glück? Eine Definition.
In diesen drei Glaubensrichtungen kommt das Gesetz des Karma zwar vor, doch wird es jeweils etwas anders ausgelegt. In den Grundzügen stimmen die Regeln allerdings überein.
Wie lange hält Karma an?
Alle Taten, egal ob in Gedanken oder in tatsächlichen Handlungen, haben laut der karmischen Lehre irgendwann eine Auswirkung. Manchmal im nächsten Augenblick, manchmal erst im nächsten Leben, manchmal aber auch erst in Jahrmillionen. Bis dahin befindet sich das Karma in einer Art Speicher, der in jeder Wiedergeburt neu gefüllt, bzw. geleert werden kann. Diesen Speicher nennt man „Sanchita Karma“. Ihn gilt es laut karmischer Lehre so lange abzuarbeiten, bis er vollends geleert ist. Erst dann ist der Kreislauf aus Wiedergeburten durchbrochen und die Seele des Gläubigen geht in das allumfassende, reine Bewusstsein über, aus dem sie kommt.
Welches Ziel verfolgen die Gläubigen?
Der Ursprungsmythos hinter der Karma-Lehre besagt, dass am Beginn allen Seins eine absolute, formlose und alles durchdringende Energie stand. Diese Energie ist nichts anderes, als das reine Bewusstsein. Ziel eines jeden Gläubigen ist es, den Kreislauf an Wiedergeburten endgültig zu durchbrechen, so dass seine Seele wieder in dieses reine Bewusstsein zurückkehren kann und eins mit ihm wird. Das sei laut karmischer Lehre zu erreichen, indem man sich von seiner karmischen Last befreit.
Ist Karma Schicksal?
Karma und Schicksal sind zwei verschiedene Dinge. Während das Schicksal vorbestimmt ist, kann jeder sein Karma durch seine Taten, seien es nun Handlungen, Gefühle oder Gedanken beeinflussen. Laut der karmischen Lehre ist demnach alles Leid selbst verursacht, genauso wie alles Lebensglück durch positiven Taten entsteht. Statt schicksalhaft vorbestimmt, ist das Leben laut der karmischen Lehre ein Resultat unserer Taten.
Wie löst man Karma auf?
Laut der karmischen Lehre ist es möglich, seine „karmische Last“ aufzulösen, indem man „aus reinem Herzen zu handeln lernt“. Damit ist gemeint, ganz bewusst im gegenwärtigen Moment zu sein und selbstlos, also uneigennützig zu handeln.
Sadhguru, ein indischer Mystiker, Guru und Yogi, der mittlerweile auch im Westen als renommierter Redner und Autor vieler Bücher ist, rät zu folgenden 3 Wegen um Karma aufzulösen:
- auf körperlicher Ebene, beispielsweise durch Yoga, oder durch den Besuch von Kraftplätzen, die eine reinigende Wirkung haben können (beispielsweise Quellen, Bäume, Berge oder auch spirituelle Orte wie Klöster und Tempel)
- auf geistiger Ebene, z.B. durch das Training von Achtsamkeit
- auf energetischer Ebene, durch Meditation
Fazit
Die karmische Lehre hat zum Ziel, Karma aufzulösen, um „ins Licht zurückzukehren“. Um den ewigen Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt (Samsara) zu durchbrechen. Durch das Praktizieren von Achtsamkeitsübungen, Yoga und Meditation sollen wir lernen, im gegenwärtigen Moment zu leben und aus reinem Herzen zu handeln.
Erstaunlicherweise rät nicht nur die Jahrhunderte alte Karmalehre zu diesen Übungen. Auch Wissenschaftler der heutigen Zeit, die sich mit dem gelingendem Leben beschäftigen, kommen zu ganz ähnlichen Ergebnissen, wenn es darum geht unser Lebensglück zu steigern.
Hier auf der Wohlfinderei findest Du jede Menge hilfreiche Artikel rund um unser Wohlbefinden – und wie wir es steigern können.
Viel Spaß beim Weiterstöbern! Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl!
Deine Wohlfinderei
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