Eine kleine Auszeit in 5 Minuten verbringen? Abstand vom Alltag zu gewinnen ist wichtig für unser tägliches Wohlbefinden und tut einfach nur gut. So weit, so klar. Aber Me-Time kann noch viel mehr.
Was bringt es Dir, eine kleine Auszeit zu nehmen und Me-Time zu genießen?
Psychologen haben herausgefunden, dass diese kleinen Auszeiten wie ein Neustart fürs Gehirn wirken. Wir sind danach entspannter, können uns besser konzentrieren, sind produktiver, erkennen Probleme klarer und können sie besser lösen. Wir sind kreativer, selbstbewusster, und, und, und. Hier erfährst Du mehr, was Dir jede kleine Auszeit mit Dir selbst bringt und wie Du sie in Deinen Alltag einbaust – auch wenn Du nur 5 Minuten Zeit hast.
Hier kommen 20 Tipps, wie Dir die kleine Auszeit mit Dir selbst in 5 Minuten gelingen kann:
- Wolken beobachten. Lege Dich an einem warmen Sommertag einfach nur ins Gras, auf die nächste Bank auf dem Balkon, oder setze Dich in den Stuhl am Fenster und beobachte die Wolken. Wolken sind faszinierende Gebilde. Beobachte sie, wie sie vorbeiziehen und versuche darin Farben, Figuren und Gesichter zu sehen. Folge ihnen, wie sie sich verändern und zu etwas Neuem werden. Das entspannt nicht nur, sondern stimuliert ganz nebenbei auch noch Deine Kreativität.
- 5 Minuten Zeit? Dann ab auf die Couch! Bei 5 Minuten lohnt es sich auch mal, sich kurz auf die Couch zu legen, ganz tief durchzuatmen und die Stille zu genießen. Besonders dann, wenn mal niemand im Raum ist, außer Dir. Tune kurz bei Dir selbst ein. Spüre nach, wie es Dir geht. Frage Dich, wie Du eine gute Freundin fragen würdest, was gerade mit Dir los ist. Was Du brauchst. Gerade in der Stille kommen die Antworten. Ganz entspannt.
- Sonnenbaden. Ein kurzes Bad in der Sonne hat gleich mehrere positive Wirkungen auf uns. Zum einen geht es darum, unsere Sinne einzuschalten und ihnen Reize anzubieten. Zum anderen entspannt die Wärme der Sonne uns und macht uns happy. Stelle Dich einfach an ein offenes Fenster, oder gehe auf den Balkon, oder in den Garten und spüre, wie die Sonne Deine Haut wärmt. Stelle Dir vor, wie jeder einzelne Sonnenstrahl in Dich eindringt und Dich von innen heraus mit diesem leichten, warmen, strahlenden Licht erfüllt.
- Singen – und zwar am besten lautstark! Wir kennen es alle zur Genüge. Wir stehen mal wieder im Stau und nichts geht vorwärts. Natürlich kannst Du Dich jetzt ärgern. Aber es gibt auch eine Variante mit Stau umzugehen, die sogar für gute Laune sorgt: Singen! Entweder Du zappst auf den Radiokanälen so lange, bis Du einen Song findest, der Dir gefällt, oder Du hast für solche Momente Deine Playlist am Start, die Du abspielen kannst. Einfach den Lieblingssong suchen, laut aufdrehen und aus voller Brust mitsingen. Gleich gilt natürlich auch fürs Homeoffice, kurz bevor Dir da die Decke auf den Kopf fällt. Musik rein – Stress raus.
- Eine Nackenübung, um die Halswirbel zu „durchsaften“. Klingt vielleicht erstmal komisch, aber unsere Knorpel und Bandscheiben werden nicht durchblutet, sondern brauchen Bewegung um sich zu „ernähren“. Erst durch Aktivität „pressen“ sich Flüssigkeit und Nährstoffe in das Gewebe. Sitzen wir also den ganzen Tag in mehr oder minder der gleichen Position am Schreibtisch, schreien unsere Bandscheiben geradezu nach Nahrung und Flüssigkeit. Um beispielsweise unsere Bandscheiben der Halswirbelsäule zu durchsaften, hilft es, sich zuerst mal ganz gerade aufzusetzen, das Kinn zu heben, den Blick nach vorne zu richten und tief einzuatmen. Beim nächsten Ausatmen drehst Du den Kopf nach rechts. Mit den Augen versuchst Du jetzt einen Gegenstand im äußeren rechten Winkel zu fixieren. Atme ganz entspannt weiter, tief ein und aus. Bei jedem weiteren Ausatmen versuchst Du Deinen Kopf ein kleines Stück weiter nach rechts drehen. Fang ganz sanft an und drehe Deinen Kopf nur so weit, wie es sich richtig gut für Dich anfühlt. 10 Atemzüge nach rechts, danach vorsichtig zur Mitte und beim nächsten Ausatmen das gleich auf der linken Seite wiederholen. Zum Schluss beobachtest Du, wie diese Übung gewirkt hat. Yogis sind der Meinung, dass diese Übung nicht nur entspannend wirkt, sondern durch das fokussieren auch unsere Konzentration verbessert.
- Eine Kissenschlacht mit Dir selbst machen. Du sitzt an Deinem Schreibtisch im Homeoffice und bist gerade richtig wütend, frustriert, traurig, überfordert oder alles zusammen. Dein Chef, Deine Kollegen, Deine Kinder, Dein Partner – alle nerven irgendwie und Du hast das Gefühl, Du schaffst das alles nicht mehr. So. Und wohin jetzt mit dieser Energie? Aushalten und Zähne zusammenbeißen ist auf Dauer jedenfalls keine Option. Dann ist es viel schlauer ins Schlafzimmer zu gehen und sämtliche Kissen und Decken zu „vermöbeln“. Mach aus ihnen einen großen Haufen und boxe so lange auf ihn ein, bis Du das Gefühl hast, Deine Wut ist abgeklungen. Gib´s ihnen richtig. Hau rein. Schnell, langsam und mit voller Wucht, ganz wie Du Spaß hast. Wenn Du willst, kannst Du Deine Daunendecke dazu auch noch anschreien. Bloß kein Mitleid. Und wenn es Dir danach wieder besser geht, schüttele die Decke, samt der ganzen Wut, der Trauer und dem Frust zum Fenster raus und sage leise Adé und auf Nimmerwiedersehen.
- 5 Minuten Me-Time – mit Deinem Haustier. „Ein Haustier öffnet das Herz“ heißt es im Volksmund. Und da ist auch was dran. Wer erlebt, wie Haustiere versuchen, Dich zu beschwichtigen, wenn Du wütend bist, wie sie sich zu Dir aufs Sofa legen, wenn es Dir mal schlecht geht, dem muss einem einfach das Herz aufgehen. Oft ist es so, dass Du am Schreibtisch Deines Home-Office sitzt und sich Deine Katze direkt vor Dir auf die Tastatur legt. Oder Dein Hund immer öfter zu Dir kommt und Dich zu einem Spaziergang überreden will. Aktive Pausen machen ist so wichtig. Und unsere Haustiere scheinen das manchmal besser zu wissen, als wir. Also: wenn ein Spaziergang gerade wirklich nicht drin ist – eine Runde mit dem Haustier kuscheln. Das baut Stress ab, Oxytocin, unser Kuschelhormon auf und sorgt für gute Laune. (Mit dem Partner, Kindern, oder Freunden kuscheln, tut es übrigens auch :-))).
- Bei 5 Minuten wird es zwar knapp eine heiße Dusche zu nehmen, aber warmes Wasser über die Unterarme laufen lassen ist auf jeden Fall drin. Wenn Du Dir dabei vorstellst, wie alle Anspannung aus Dir herausgespült wird und im Siphon verschwindet, ist die Übung sogar noch entspannender. Wenn Du Dir das nächste mal ohnehin gerade die Hände wäschst, sie mit etwas Seife einschäumst und dann die Finger ordentlich durchknetest, wenn Du sie abspülst, lass den warmen Wasserstrahl doch einfach noch ein Stück weiter den Unterarm hinauf und wieder hinab laufen. Im Sommer ist es auch extrem erfrischend, das Gleiche mit kaltem Wasser zu tun.
- Gute 2 Liter Flüssigkeit sollten wir alle jeden Tag trinken. Es macht also absolut Sinn, sich bereits am Morgen einen Liter des Lieblingstees aufzubrühen und diesen auf dem Schreibtisch zu deponieren. Wer Tee gerne warm trinkt, sollte sich eine Thermoskanne zulegen. Die hält den Tee über Stunden heiß und ganz nebenbei kann er darin auch nicht so leicht „ausrauchen“, denn neben dem Geschmack sind es ja auch die Inhaltsstoffe der verschiedenen Teesorten, von denen wir profitieren. Sich also für seine kleine Auszeit einen Tee in die Tasse zu gießen, an seinem Duft zu schnuppern und ihn dann ganz langsam Schluck für Schluck zu trinken – tut einfach nur gut. Dann nochmal nachspüren, wie der Tee Dich von innen heraus wärmt und seine Inhaltsstoffe sich positiv auf Körper, Geist und Seele auswirken – ist ein wunderbar achtsamer Moment.
- Die Schuhe ausziehen und die Füße massieren, dabei die Ballen, die Ferse und die Seiten drücken und durchkneten – und nachspüren, wie Dich das entspannt, lockert und wärmt. Nicht nur Deine Füße, sondern Deinen gesamten Körper. Diese Selbstfürsorge gibt Dir die Information, dass Du Dich gut um Dich kümmerst und Dir etwas wert bist. Spüre nach und genieße das.
- Ausatmen und dabei laut Summen, bis der ganze Oberkörper im Vibrato mitschwingt. Dabei ist es egal, ob Du einmal die Tonleiter rauf und runter summst, Highway to Hell oder den Refrain von Pippi Langstrumpf intonierst, – Hauptsache es schwingt. Das bietet sich natürlich auch dann an, wenn Du mal nicht ganz so textsicher bist. Hmmmhmmmhmm.
- Eine kurze Stretching-Einheit für den verspannten Rücken einlegen: dazu am besten aufstehen, die Schultern kreisen, jeweils 10 mal ausgiebig und im vollen Umfang in beide Richtungen: 10 Mal nach vorne und danach 10 mal nach hinten und anschließend: Auf die Entspannung achten. Warum regelmäßiges Stretching so wichtig ist, kannst Du auch nochmal unter Punkt 5, der Nackenübung nachlesen.
- Meditation und Atemübungen sind extrem wirksame Arten, sich von Stress zu befreien. Wenn Du nur 5 Minuten Zeit hast, dann kanst Du sie aber auch etwas abkürzen und dennoch von ihren positiven Wirkungen profitieren. Zum Beispiel: Die Loving Kindness Meditation abkürzen, indem Du Deine Hände übereinander auf Dein Herz legst und Dir bei jedem Atemzug Liebe, Vertrauen und Mitgefühl schickst.
- Kunst, also Musik genauso wie Bilder, Film, Literatur, Theater, usw. hat einen direkten Einfluss auf uns. Ohren können wir nicht verschließen. Jedes Geräusch macht also etwas mit uns. Musik kann uns sofort in einen bestimmten Gemütszustand versetzen. Doch das können auch Bilder. „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“, heißt es. Zumindest, wenn wir uns darauf einlassen. Wenn Du ein Bild in Deiner Nähe hast, ob das ein Wandbild ist, oder Dein Screensaver – dann betrachte es ganz intensiv. Jede Farbe, jede Kontur und erlebe dabei, welche Gefühle, Gedanken und Ideen bei Dir entstehen. Fühle in Dich hinein.
- Eine Runde Augenyoga betreiben: dafür die Augen jeweils so weit wie möglich nach oben, nach unten, nach rechts und links bewegen. In der nächsten Runde bei 12 Uhr, also ganz oben beginnen und mit der Uhrzeit auf 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr, usw. schauen. Wieder oben angekommen, geht es gegen die Uhrzeit wieder zurück. Dabei immer möglichst weit in den Winkel schauen.
- Der ein oder andere wird es aus dem Flieger Richtung Asien kennen: Das heiße Tuch (kann im Sommer natürlich auch gegen ein kaltes getauscht werden). Ein Baumwolltuch oder ein Geschirrtuch mit heißem Wasser tränken, auswringen und ins Genick legen. Wer möchte, kann darauf noch seinen Lieblingsduft geben, oder ein ätherisches Öl nehmen.
- Ein kurzes Gespräch mit den Nachbarn, Kollegen oder Deiner besten Freundin – . Einfach mal Pause machen und sich über Ideen austauschen, ein schönes gemeinsames Date planen, oder ein Kompliment machen. Alles Dinge, die Freude machen – für beide Seiten.
- Auf Deiner Lieblingsseite vorbeisurfen und Dir ein paar Inspirationen fürs Wochenende und Deinen Feierabend holen. Egal ob das eine neue Rezeptidee, ein neues Ziel für einen Tagesausflug, oder Bastelinspirationen sind: Allein schon die Vorfreude zählt.
- Tanzen. Tanzen ist eine großartige Weise, Dich sofort gut drauf zu bringen. Beim Tanzen verbindest Du Musik mit körperlicher Bewegung. Wenn Musik hören also schon die Laune hebt, dann versuch es mal mit einem kleinen Tänzchen. Es ist eine der nachhaltigsten Arten gleichzeitig Körper, Geist und Seele etwas Gutes zu tun. Den Lieblingssong heraussuchen und abtanzen. Die meisten Songs dauern im Radioedit nicht länger als maximal 5 Minuten. Und im Homeoffice sieht und hört Dich ja keiner.
- Eine Runde Sonnengruß. Die klassische Yogaeinheit, die sofort auf den ganzen Körper und auch auf unser Gemüt positiv wirkt. Wer den „herabschauenden Hund“ aber am liebsten vom Hof jagen würde, kann es auch mit einem Stretching für die Waden- und Oberschenkelmuskulatur versuchen, denn die verkürzen sich leicht, wenn wir den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen. Und unflexible Muskeln machen auch unseren Kopf auf Dauer „ungelenk“.
Wenn Du Ideen hast, wie man 5 Minuten lang eine kleine Auszeit vom Alltag verbringen kann und was Dir hilft, Dich einfach wohler zu fühlen – schreib es gerne in die Kommentare. Die besten Ideen werden hier gesammelt, damit wir alle etwas davon haben!
Wenn Du mal voll im Stress bist, musst Du übrigens nicht auf die kleine Auszeit verzichten. Hier findest Du weitere Tipps, wie Dir Me Time in No Time noch gelingt. Und hier kannst Du nochmal nachlesen, warum es überhaupt so wichtig ist, diese Me-Time – die achtsame Auszeit mit Dir selbst regelmäßig einzubauen, insbesondere, wenn man sie mit Achtsamkeit verbindet.
Weitere nützliche links für Dich:
- MBSR – Mindfulness-Based-Stress-Reduction
- Waldbaden – die gesunde, grüne Auszeit
- Pleasure Walk – Der Genuß von Schönheit
- Stress – eine Definition und typische Stresssymptome
- Stress verhindern – 10 Tipps wie Dir das bei der Arbeit und im Alltag gelingt