Jede Nacht genügend Schlaf abzubekommen ist wichtig. Das wissen wir. Nichts ist nerviger, als morgens von einem lärmenden Wecker aus dem Tiefschlaf gerissen zu werden und sich zu fühlen, als hätte einen gerade der Bus überfahren. Dass dieses Gefühl gar nicht so weit hergeholt ist, zeigen Studien der Harvard Medical School.
Demnach geht es nicht nur um die Anzahl der geschlafenen Stunden, sondern vielmehr darum, die einzelnen Schlafphasen komplett durchzuschlafen. Jede Phase, sowohl die REM-Schlafphase, als auch die Tiefschlafphase, hat eine andere Wirkung auf uns und beide Phasen sind extrem wichtig für unseren Körper und für unser Gehirn.
Wissenschaftler teilen den Schlaf in zwei große Einheiten ein:
- den REM Schlaf (von rapid eye movement) in dem wir träumen
und dem
- Tiefschlaf, oder auch non-REM Schlaf genannt.
Erstaunlicherweise unterscheiden sich die beiden Phasen so stark voneinander, wie Tag und Nacht.
Der Tiefschlaf – die Reparaturphase für den Körper
Im Tiefschlaf kühlt unser Gehirn ab, weil dann der Blutfluss stärker in den Körper geleitet wird. Am Anfang dieser Phase schüttet die Hirnanhangdrüse ein Wachstumshormon aus, dass die Muskelreparatur und das Gewebewachstum anregt.
Forscher haben auch erhöhte Werte von Substanzen nachgewiesen, die das Immunsystem stimulieren. Im Tiefschlaf scheint sich der Körper also auch für potenzielle Angriffe gegen Infektionen zu wappnen.
Der Tiefschlaf läuft in drei Phasen ab. Schlafspezialisten gehen davon aus, dass die letzte Phase die wichtigste ist, in der sich der Körper erneuert und repariert. Es scheint auch so, dass es die Phase ist, in der wir Energie tanken und ATP, das Energie-Molekül des Körpers bilden.
Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, wie unser Energiestoffwechsel funktioniert, hier habe ich einen Artikel dazu geschrieben, welche unsere Energieräuber sind und was wir mit natürlichen Mitteln dagegen tun können.
Nur ausreichender, tiefer Schlaf kann also unseren Körper erneuern und für die nötige Energie sorgen.
Der REM Schlaf – Softwareupdate für das Hirn – mit Langzeitwirkung
Wissenschaftler glauben, dass im REM Schlaf unser Gehirn erneuert wird. Teilweise auch dadurch, dass unwichtige Informationen aussortiert werden. Studien mit Studenten, die ein komplexes Puzzle aus abstrakten Teilen lösen sollten, zeigten, dass diejenigen Studenten, die eine Nacht über das Problem schlafen konnten, es deutlich schneller ausführen konnten, als die, die das Puzzle direkt lösen mussten.
Andere Studien zeigten, dass der REM Schlaf das Erinnerungsvermögen und das Lernvermögen verbessert. Teilnehmer, die darauf getestet wurden, wie gut sie eine neue Fähigkeit erlernt hatten, konnten ihre Werte deutlich verbessern, nachdem sie dazwischen eine Nacht geschlafen hatten.
Hielt man sie von den REM Schlafphasen ab, waren all ihre neu erlernten Fähigkeiten – wie weggelöscht. Weckte man sie erst in der Tiefschlafphase, waren alle Fähigkeiten dagegen noch vorhanden.
Neuere Studien deuten auch darauf hin, dass genügend REM Schlaf dazu beitragen kann, dass wir unsere kognitiven Funktionen bis ins hohe Alter bewahren.
Fazit:
Schlafen ist enorm wichtig für unsere körperliche und unsere geistige Gesundheit. Nicht nur unser Körper wird im Schlaf runderneuert, auch uns Gedächtnis erhält ein „fresh-up“. Durch regelmäßigen, erholsamen Schlaf können wir uns Dinge besser merken, neu eingeübte Fähigkeiten besser behalten und dafür sorgen, dass unser Gehirn auch noch bis ins hohe Alter gut funktioniert.
Welchen erstaunlichen Einfluss die Wandfarbe auf unseren Schlaf hat, liest Du in diesem Artikel. Und wie Du zu einem erholsameren Schlaf findest, hier.
Hast Du Dir jemals die Frage gestellt, ob sich ein Mittagsschlaf lohnt, ob er Deinen nächtlichen Schlaf stört? Für die Antworten auf diese Fragen habe ich Dir diesen Artikel zum Thema Mittagsschlaf zusammengestellt. Natürlich wissenschaftlich basiert – wie immer.
Weitere nützliche links zum Thema:
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