Was für ein Gezeter!? Ein Löffel für die Mama, einen für den Opa, einen für die Tante. Langsam geht einem schon die Verwandtschaft aus, aber der Teller des lieben Kindes will einfach nicht leerer werden. Gemüse, Obst und Salat – mögen unsere lieben Kleinen einfach nicht soooo gerne. Leider. Neue Studien zeigen wie gesunde Ernährung auch beim Nachwuchs gelingen kann – und das angeblich sogar langfristig!
Kinder gesund ernähren – wie soll das denn gehen?
5 Portionen Obst und Gemüse sollten es laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE, jeden Tag schon sein – das gilt nicht nur für uns Erwachsene, sondern auch für Kinder. Was wir Erwachsenen schon oft genug nicht schaffen, scheint bei Kindern geradezu unmöglich zu sein. Immerhin: die Kinder müssen nicht Unmengen Obst und Gemüse essen. Als Richtwert gilt: Eine Portion richtet sich nach der Handfläche des Essers. Kleine Hände – kleine Portionen. Uff.
Wie viel sind „5 am Tag“ in Gramm?
„5 am Tag“ rät zu 5 Portionen Obst und Gemüse täglich. Eine Portion entspricht circa 120 Gramm bei Erwachsenen. Pro Tag kommen so insgesamt 600 Gramm an Obst, Gemüse und Salat zusammen. Bei Kindern ist es entsprechend weniger. Ein gutes Maß, an dem man sich orientieren kann, sind die Handflächen des Essers. Ist die Handfläche gefüllt, entspricht das circa einer Portion.
Die meisten Eltern sind froh, wenn ihr Kind ein bis zwei Gemüsesorten einigermaßen gerne isst. Doch wie bringt man die lieben Kleinen dazu, mehr von den gesunden Sachen zu essen? Eine Studie bringt uns dem Geheimnis ein Stück näher.
Ist Belohnung des Rätsels Lösung dafür, dass sich Kinder gesund ernähren?
Am University College in London hat sich jetzt das Team um Lucy Crooke dem allseits bekannten Problem angenommen. Für die Studie teilte die Wissenschaftlerin Kinder in 4 Gruppen ein. Die erste Gruppe bekam fürs Gemüse-Essen einen Sticker, die zweite Gruppe wurde gelobt, die dritte bekam keine Belohnung und die vierte war eine Kontrollgruppe, die wie gewohnt weiter essen durfte.
An 12 Tagen hintereinander bekamen die ersten drei Gruppen Gemüse angeboten. Danach wurde verglichen, ob die Kinder nun dauerhaft mehr davon aßen, oder nicht.
Das Studienergebnis zur gesunden Ernährung von Kindern
Tatsächlich aßen alle Kinder, die nach 12 Tagen an Gemüse „gewöhnt“ waren, durchschnittlich mehr davon. Aber: nur diejenigen, die eine Belohnung bekommen hatten, ob es ein Sticker war, oder ein Lob, aßen auch drei Monate später immer noch deutlich mehr, als alle anderen.
Und, wen wundert´s: die Kinder der Kontrollgruppe 4, denen man kein Gemüse angeboten hatte – aßen weiterhin weniger gesunde Lebensmittel.
Mehr Obst, Gemüse und Salat für mehr Lob – aber nur unter einer Bedingung…
Es hat laut Studie bereits einen positiven Effekt, wenn wir Kindern Gemüse immer wieder anbieten. Loben wir unsere Kinder zusätzlich noch dafür Gemüse zu essen und haben sie vor allem Spaß an der Belohnung, essen sie auch dauerhaft mehr davon. Lassen wir uns also ein paar smarte Belohnungen einfallen, vielleicht klappt’s ja dann auch unsere Kinder gesund zu ernähren.
Fazit
Wie wir alle, so müssen auch Kinder ihren Gaumen erst an Neues gewöhnen. Es kann also durchaus sein, dass das Kind den Brokkoli, die rote Rübe oder den Spinat erst mal nicht mag. Studien haben ergeben: erst beim siebten oder achten mal akzeptieren wir einen neuen Geschmack. Das geht auch uns Erwachsenen so – also nur nicht aufgeben und immer offen für Neues bleiben.
Auf dieser Weise wird unser Speiseplan immer abwechslungsreicher, wir versorgen uns mit allem, was unser Körper braucht und erschließen uns ganz nebenbei ein komplett neues Universum. Apropos Universum erschließen: hier gibt es einen Artikel dazu, was achtsam essen bedeutet. Damit kannst Du Dir beispielsweise ein komplett neues „Genuß-Universum“ erschließen – und ganz nebenher auch noch Gewicht verlieren.
Tipp:
Vielleicht nimmst Du ja Dein Kind beim nächsten Einkauf auf den Wochenmarkt einfach mal mit und es darf sich selbst etwas aussuchen? Es lernt dabei nicht nur, wie viele unterschiedliche Lebensmittel es gibt, sondern auch wie sie aussehen, wann es sie gibt, woher sie kommen und wie sie schmecken. Zuhause fein zubereitet und gemeinsam genossen, kann dieser Ausflug dann zu einem schönen Erlebnis für die gesamte Familie werden.
Wie gesunde Ernährung ganz generell funktioniert und ob auch das viel gescholtene Fett dazu zählt, liest Du Ran an das Fett.
Idee für eine smarte Belohnung
Eine Belohnung muss nichts Materielles sein. Für Kinder ist es meist das schönste, wenn wir Zeit mit ihnen verbringen: Zum Beispiel gemeinsam ein Spiel spielen, malen oder basteln. Oder eine Geschichte vorlesen. Besonders lustig wird es für Euch beide, wenn Ihr Eure Gute-Nacht-Geschichte frei erfindet und das geht so:
Ihr notiert Euch (oder malt) verschiedenste Begriffe auf kleine Zettel und steckt diese in ein Glas. Als Belohnung für das Gemüse-Essen darf das Kind vor dem Einschlafen drei Zettel ziehen und Ihr überlegt Euch gemeinsam eine lustige Geschichte dazu. So habt Ihr beide was davon – und verbringt eine tolle, kreative Zeit miteinander.
Viel Spaß!
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