Wenn wir zu lange in ungelüfteten, überheizten und überfüllten Räumen sind, nicht rechtzeitig ins Bett kommen, oder im Winter kalte Füße haben – kann es uns „erwischen“ – und wir erkälten uns. Schnupfen, Husten, Heiserkeit. Meist klingen die Symptome schnell wieder ab. Wer sich aber häufig einen Infekt einfängt, oder die Erkältung partout nicht loswird – der kann auch ein schwaches Immunsystem haben.
Was ist ein schwaches Immunsystem?
Das Immunsystem leidet unter anderem immer dann, wenn wir eine Zeit lang schlecht mit unserem Körper umgegangen sind: durchwachte Nächte, Fast Food, zu wenig Bewegung – so weit, so bekannt.
Was dem Immunsystem neben den üblichen Verdächtigen wie Alkohol und Nikotin aber ebenfalls schadet, sind:
- Geschmacksverstärker
- Konservierungsmittel
- künstliche Aromen
Fast-Food macht also nicht nur dick, es fährt auch noch unser Immunsystem runter. Dr. Marianne Koch hält dazu ein leidenschaftliches Plädoyer in ihrem neuen Buch „Unser erstaunliches Immunsystem„.
Das alles sind „körperliche Stressfaktoren“, die uns krank machen können.
Doch es gibt noch weitere Faktoren, die vielleicht noch wesentlich größere Auswirkungen auf unser Immunsystem haben, als wir es bislang auf dem Schirm hatten. Eine neue Forschungsrichtung kommt jetzt mit schlagkräftigen Beweisen daher.
Auch psychische Faktoren sorgen für ein schwaches Immunsystem
Dauerstress, erzeugt durch Kummer, Sorgen, Einsamkeit, Trauer, Druck, Überforderung und Ängste machen uns ebenfalls krank
Dass körperlicher Stress krank machen kann, ist bekannt. Welche Auswirkungen aber emotionaler Dauerstress auf uns hat – und das dieser genauso schädlich wie körperlicher sein kann, um dieses Forschungsgebiet kümmert sich die „PNI“.
Emotionen und Immunsystem
Die Psycho-Neuro-Immunologie, kurz PNI, ein relativ junges interdisziplinäres Forschungsgebiet, untersucht das Zusammenwirken von Emotionen und Immunsystem. Wissenschaftler haben Hinweise darauf gefunden, dass unsere Gefühle einen wichtigen Effekt auf unsere Immunabwehr haben. Vielleicht sogar wichtiger als Ernährung, Bewegung und Schlaf.
Die Psychoneuroimmunologie betrachtet den Menschen als Ganzes. Ihre Erkenntnis: Emotionen lösen biochemische Reaktionen im Körper aus. Stehen wir unter emotionaler Dauerbelastung, sprich Dauerstress, steigen bestimmte Entzündungsmarker an – unser Immunsystem ist im Dauerfeuer.
Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass emotionaler Stress nachweislich die Entzündungsfaktoren in unserem Körper in die Höhe treibt. Teilnehmer der Studie mussten Tag für Tag an Hand eines Fragebogens ihre Stimmung protokollieren und gleichzeitig Urinproben abgeben.
Das Ergebnis: fühlten sich die Teilnehmer emotional schlecht und waren dadurch gestresst, ließ sich das im Urin nachweisen. Die Entzündungsfaktoren waren stark angestiegen.
Entzündungen, die offensichtlich durch diesen destruktiven Dauerstress ausgelöst werden können, können für Krankheiten wie Krebs, Demenz und Herz-Kreislaufkrankheiten verantwortlich sein.
Was bewirkt emotionaler Stress?
Besonders chronischer emotionaler Stress, der uns nahe geht, also zum Beispiel die Trennung vom Partner, die schwere Krankheit eines Angehörigen, oder der Verlust eines geliebten Menschen, zählen zu dieser Art gefährlichem Stress.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet chronischen Stress als eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts.
Aber Stress ist nicht gleich Stress
Eine kurze, oder „akute“ Stresssituation ist für den Körper sogar förderlich. Das Immunsystem wird hochgefahren, der Körper wird kurzfristig leistungsfähiger, wir sind bereit „zum Kampf“ gegen die unerwünschten Eindringlinge und werden sie dadurch schnell wieder los.
Ein gesunder Körper reguliert nach einer akuten Stresssituation die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol von selbst wieder auf ein Normalmaß zurück. Das können wir mit gesunder Ernährung, ausreichender Bewegung und erholsamem Schlaf unterstützen.
Chronischer Stress
Bleibt der Stresspegel aber dauerhaft erhöht, weil die emotionale Dauerbelastung nicht aufhört und wir obendrein anfangen unter Schlaflosigkeit zu leiden, depressive Schübe zu haben, etc. schwächt unser Immunsystem nachhaltig und wir werden anfälliger für Infektionen.
Die Lösung: neben einer gesunden Lebensführung sollten wir zunächst lernen, wie wir uns wirkungsvoll entspannen können. Hier gibt es die unterschiedlichsten Techniken, unter denen jeder seine herausfinden kann. Unter Wohltaten wirst Du sicher fündig werden.
Umgekehrt gilt: positive Emotionen wirken sich auch positiv auf das Immunsystem aus. Wer seinen Alltag entsprechend entschleunigt, eine optimistische Lebenshaltung pflegt und für viele schöne Momente sorgt, stärkt auch gleichzeitig sein Immunsystem.
Wie Du mit natürlichen Mittel Dein Immunsystem stärken kannst, liest Du Wie stärke ich mein Immunsystem.
Mehr zum Thema Stress liest Du auch Einfache Wege die aktiv Stress abbauen.
Ooops? Zu spät? Dann kann das hier helfen 😉 Gute Besserung – die schönsten Bilder und Wünsche zur Genesung
Alles Gute wünscht
Deine Wohlfinderei
Weitere nützliche Links:
- Stress – Definition
- Einfache Wege die aktiv Stress abbauen
- MBSR Mindfulness Based Stress Reduction
- Einfache Wege die aktiv Stress abbauen
- Entspannung – jetzt! Schnelle Wege Stress loszuwerden