Wohlbefinden. Ist das Glück? Freude? Lebensqualität? Oder doch viel konkreter: Ein gutes Essen? Ein gesunder Lebensstil? Ein Wellness-Wochenende? Die Wahrheit ist: Wohlbefinden geht weit über das hinaus, was wir unter einem glücklichen Moment oder einem kurzem Vergnügen verstehen.
Wohlbefinden, wie es die Positive Psychologie beschreibt, geht tiefer und wirkt sich nachhaltig auf unser Leben aus. Worum es bei dieser ganzheitlichen Art des Wohlbefindens genau geht, welche Arten von Wohlbefinden es gibt und wie wir unser persönliches Wohlbefinden steigern können, darum dreht sich hier alles auf der Wohlfinderei und auch in diesem Artikel. Verschaffen wir uns also einen Überblick, was die Wissenschaft über das Wohlbefinden herausgefunden hat und wie wir es ganz konkret, Schritt für Schritt verbessern können.
Wohlbefinden erleben
Wohlbefinden. Das ist dieses unglaublich gute, warme Gefühl, das sich einstellt, wenn wir uns rundherum wohlfühlen. Wenn es uns körperlich, geistig und seelisch “wohl ergeht”. Wenn wir mit unseren Lebensumständen zufrieden sind und wir das Leben genießen. Um diesen Zustand erreichen zu können, sollten wir uns zunächst mal die Frage stellen:
Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?
Diese Frage stellt beispielsweise der World Happiness Report Jahr für Jahr über 2000 Bürgern in mehr als 150 Ländern. Laut dieser Befragung fühlen sich vor allem die Bewohner nordeuropäischer Staaten besonders wohl und haben weltweit die höchste Lebenszufriedenheit. Doch warum ist das so?
Objektives Wohlbefinden
Eine Möglichkeit sich dem Wohlbefinden ganz objektiv zu nähern ist es, Statistiken heranzuziehen. Wie hoch ist das Pro-Kopf-Einkommen in einem Land, wie hoch ist die Kriminalitätsrate, wie gut ist das Bildungssystem, die medizinische Versorgung, etc. Das alles trägt zu einem „guten Leben“ bei. Doch letztlich geben solche Daten wenig Auskunft darüber, wie es um unser persönliches Wohlbefinden bestellt ist.
Subjektives Wohlbefinden
Abgesehen von den äußeren Umständen kommt es vor allem darauf an, wie wir selbst unser Leben bewerten. Ed Diener, der renommierte Psychologie und einer der „geistigen Gründungsväter“ der Positiven Psychologie hat das in seinen Studien zum subjektiven Wohlbefinden untersucht.
Was ist persönliches „wellbeing“ und warum ist es so wichtig?
Wohlbefinden umfasst sowohl unser körperliches, als auch unser geistiges und seelisches Wohlergehen. Es ist eng mit unserer Lebensqualität und unserer Lebenszufriedenheit verknüpft. Wenn wir ein hohes Maß an Wohlbefinden haben, leben mit unseren Werten und Zielen im Einklang, sind kreativ, produktiv und fühlen uns mit unserer Umwelt verbunden.
Was sind die Benefits von wellbeing?
Menschen mit einem hohen Grad an Wohlbefinden haben laut Studien enge, vertrauensvolle Beziehungen, sie sind beliebt, erfolgreich – und leben auch länger, wie Studien zeigen. Sie leiden weniger unter negativen Emotionen und fühlen sich insgesamt besser: Sie sind gesünder, glücklicher und haben mehr Energie.
Gute Gründe also, sich etwas mehr um unser Wohlbefinden zu kümmern.
Das Wohlbefinden steigern – und wie Dir die Wohlfinderei dabei helfen kann
Wenn Du wissen willst, wie Du Dein „wellbeing“ steigern kannst, dann bist Du hier auf der Wohlfinderei genau richtig! Auf dieser Seite dreht sich alles um unser Wohlbefinden – und wie wir es nachhaltig verbessern können. Und das ganz ohne Hokuspokus und Feenstaub. Du findest hier Artikel über das Wissen uralter Kulturen, Philosophien und Religionen, genauso wie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Dieses Wissen habe ich so kompakt und verständlich wie möglich aufbereitet, so dass Du es leicht in Deinen Alltag integrieren kannst.
Was beeinflusst unser Wohlbefinden?
Unser Wohlbefinden wird von unseren Gedanken, Handlungen und Erfahrungen beeinflusst. Die gute Nachricht: Alle drei Bereiche haben wir großteils selbst in der Hand.
Wenn wir uns zum Beispiel angewöhnen optimistischer zu denken, wird das einen positiven Einfluß auf unser emotionales Wohlbefinden haben. Wenn wir uns erfüllende Beziehungen aufbauen und diese pflegen, haben wir in der Regel auch ein besseres soziales Wohlbefinden.
Genauso trifft natürlich auch das Gegenteil zu: Wenn wir unseren Job nicht mögen und nichts an der Situation ändern – haben wir mit ziemlicher Sicherheit ein geringes Maß an Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Und: wenn wir uns in einem dieser Lebensbereiche nicht wirklich wohlfühlen – kann das auch alle anderen beeinträchtigen.
Wie können wir unser Wohlbefinden im Allgemeinen verbessern?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, unser Wohlbefinden zu verbessern. Einige kennen wir bereits: ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, genügend Schlaf, ausreichend Erholung und Entspannung sowie gute soziale Kontakte und Aktivitäten, die uns Spaß machen.
Auch die Art, wie wir unser Arbeits- und Wohnumfeld und auch unsere Freizeit gestalten, können dazu beitragen, unseren Wohlfühlfaktor zu erhöhen. Soweit, so klar.
Doch es gibt auch einige überraschende Dinge, die wir für unser Wohlbefinden tun können, die eine deutlich größere Wirkung haben können. Welche das sind, erfährst Du gleich.
Die 5 wichtigsten Arten des Wohlbefindens
Weil Wohlbefinden ein so vager Begriff ist, sehen wir uns zuerst mal die verschiedenen Arten des Wohlbefindens genauer an – samt der jeweiligen Möglichkeiten, die laut Studien dabei helfen können, diesen Bereich zu verbessern. Die fünf wichtigsten habe ich nachfolgend aufgelistet. Danach findest Du wissenschaftliche Tipps, wie Du jeden einzelnen Teilbereich des Wohlbefindens steigern kannst.
Die 5 wichtigsten Arten von Wohlbefinden:
- emotionales Wohlbefinden
- körperliches Wohlbefinden
- soziales Wohlbefinden
- gesellschaftliches Wohlbefinden
- Wohlbefinden an unserem Arbeitsplatz
TIPP: Fang einfach mit demjenigen an, der Dir am meisten auf den Nägeln brennt, oder der Dir besonders leicht fällt.
1. So verbesserst Du Dein emotionales Wohlbefinden:
Emotionales Wohlbefinden, damit meint die Wissenschaft die Fähigkeit, Stress abbauen zu können, zu entspannen, und widerstandsfähig zu sein. Wer weiß, wie er seine Selbstliebe stärken und positive Emotionen erzeugen kann, tut auch viel für seinen Gemütszustand. Optimismus, Emotionsregulation und Achtsamkeit gehören ebenfalls dazu.
Wer ein hohes Maß an emotionalem Wohlbefinden aufgebaut hat, kann besser mit Stress umgehen und sich schneller von Enttäuschungen und Rückschlägen erholen. Laut der Forschung sind Menschen, die diese Fähigkeiten entwickelt haben, besser dazu in der Lage ihr Leben zu genießen, glücklicher und zufriedener zu sein und ihre Ziele effektiv zu verfolgen.
Klingt ganz nach „wellbeing“.
Hier sind einige der Fähigkeiten, die laut Forschung zum emotionalen Wohlbefinden beitragen im Überblick:
- Die Fähigkeit Glück und Genuß zu empfinden
- Achtsamkeit und Spiritualität praktizieren
- Fähigkeiten des positiven Denkens
- Resilienz-Fähigkeiten
- Fähigkeit zur Selbstliebe und Selbstwirksamkeit
- Emotionen und Gedanken regulieren lernen
- Vergeben können
2. So kannst Du Dein körperliches Wohlbefinden steigern:
Was unser Körper braucht, um sich richtig wohl zu fühlen, wissen wir eigentlich: gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf. Unser körperliches Wohlbefinden können wir dementsprechend durch eine gesunde Lebensweise, und durch einen Wechsel aus An- und Entspannung verbessern.
Doch was heißt eigentlich „gesunde Ernährung“ und wie sieht Bewegung, die Spaß macht aus? Welche Übungen gibt es, um sich wieder zu regenerieren und die Akkus aufzuladen? Auch dazu findest Du auf der Wohlfinderei reichlich Inspiration: schau Dich einfach mal um. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!
Wenn wir unser körperliches Wohlbefinden stärken, beugen wir auch gleichzeitig Krankheiten vor. Ganz abgesehen davon fühlen wir uns im Allgemeinen besser, wenn wir fit und entspannt sind.
Hier die Übersicht über die Dinge, die Dir dabei helfen können, Dein körperliches Wohlbefinden zu steigern:
- gesunde Ernährung
- Bewegung – am besten in grüner Natur
- Reduktion von Schadstoffen (von A wie Alkohol bis Z wie Zusatzstoffe)
- Entspannung / Regeneration
- ausreichender, erholsamer Schlaf
TIPP: Wenn Du dazu gerne eine paar Inspirationen hättest, dann schau zum Beispiel mal unter Me-Time und Wohltaten nach! Du wirst eine Menge Ideen finden, die Dich unterstützen können.
3. So kannst Du Dein soziales Wohlbefinden erhöhen:
Unter sozialem Wohlbefinden versteht die Wissenschaft unsere Fähigkeit zur sozialen Interaktion. Das bedeutet, wie gut mit unseren Mitmenschen kommunizieren können, wie stark wir in eine Gemeinschaft eingebunden sind und wie verbunden wir uns mit anderen fühlen.
Die Voraussetzung dafür ist achtsam zu kommunizieren, enge Beziehungen zu anderen zu haben und ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen.
Dankbarkeit, Freundlichkeit und achtsame Kommunikation können uns dabei helfen, ein höheres Maß an sozialem Wohlbefinden zu haben. Was uns das bringt? Menschen mit ausgeprägten sozialen Fähigkeiten haben es leichter, positive Gefühle und Erfahrungen zu machen. Und das wiederum kann eine wahre Aufwärtsspirale in Gang setzen.
Hier sind einige der Fähigkeiten, die laut Forschung zu einem besseren sozialen Wohlbefinden beitragen:
- Sich in Dankbarkeit üben (z. B. mit einem Dankbarkeitstagebuch)
- Freundlich und hilfsbereit sein
- Toleranz und Mitgefühl entwickeln
- Achtsam kommunizieren
Wir Menschen sind soziale Wesen. Es ist deswegen kaum verwunderlich, dass der Aufbau unseres sozialen Wohlbefindens unser Wohlbefinden auch auf allen anderen Ebenen stärkt.
4. Unser Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern
Eins ist ganz klar: Je verbundener wir uns mit unserer Arbeit und unserem Arbeitsplatz fühlen, desto höher ist unser berufliches Wohlbefinden. Die Vorteile liegen auf der Hand: wir sind kreativer und auch produktiver. Warum? Weil uns unsere Arbeit Spaß macht, weil wir mit netten, unterstützenden Kollegen im Team zusammenarbeiten und weil wir für ein Unternehmen arbeiten, das uns respektvoll und fair behandelt. Wir können hinter den Produkten und der Firmenphilosophie stehen und arbeiten gemeinsam an der Umsetzung von Ideen.
Mit Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist dementsprechend gemeint, dass unsere persönlichen Werte und Lebensziele mit unserem beruflichen Tun im Einklang sind, dass wir unsere Tätigkeit als sinnvoll wahrnehmen und wir damit zum Erfolg des Unternehmens beitragen – und damit – auch zu unserem eigenen.
An unserem Arbeitsplatz werden wir uns also dann richtig wohlfühlen, wenn er mit unseren persönlichen Lebenszielen im Einklang steht und uns dabei unterstützt, sie zu erreichen. Für den einen mag das sein, ein Haus bauen zu können und eine Familie zu gründen, für den anderen ist es vielleicht wichtiger viel Freizeit zu haben und für den dritten die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Ganz egal wie Dein persönliches Lebensziel aussieht: Wenn uns unser Arbeitsumfeld dabei unterstützt, es zu erreichen, beispielsweise durch spannende Aufgaben, Fortbildungen, Wertschätzung, eine angemessene Work-Life-Balance, eine Erfolgsbeteiligung am Unternehmen, etc. fühlen wir uns mit dem Unternehmen verbunden – und unser Wohlbefinden steigt.
Hier nochmal einige der wichtigsten Fähigkeiten, die wir für unser Wohlbefinden am Arbeitsplatz benötigen:
- Die eigenen Ziele definieren
- uns unserer Werte und unserem Lebenssinn bewusst werden
- unsere Stärken kennenlernen und diese einsetzen lernen
- Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln, die uns unserem Lebensziel näher bringen
- Work-Life-Balance herstellen
TIPP: Zum Thema Work-Life Balance habe ich für Dich ein ganzes Kapitel: Work & Life. Darin findest Du auch jede Menge Tipps und Tricks, wie Du produktiv und gelassen ans Ziel kommst.
5. Unser gesellschaftliches Wohlbefinden verstärken
Gesellschaftliches Wohlbefinden? Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich aktiv in eine Gemeinschaft, eine Kultur und Umwelt einzubringen.
Wir erleben uns als Mitglied eines lebendigen Kollektivs, das sich und andere unterstützt und gemeinsam Projekte und Ideen voranbringt, die für die gesamte Gesellschaft nützlich ist. Beispiele dafür sind, ein Ehrenamt zu übernehmen, sich in der Gemeinde zu engagieren, oder in einem Sportverein den Nachwuchs zu trainieren, etc.
Wenn wir anderen Menschen helfen und mit anderen gemeinsam an Zielen wie der Förderung der Jugend, Umweltschutz, Nachbarschaftshilfe, Tierwohl, nachhaltiges Wirtschaften, etc. arbeiten, können wir zusammen viel erreichen. Mehr – als jeder einzelne allein. Und das wiederum ist ein enormer Booster für unser Wohlbefinden.
Hier sind einige Dinge, die zu einem größeren gesellschaftlichen Wohlbefinden beitragen können:
- Gemeinsame Werte und Ziele in die Tat umsetzen
- Selbstwirksamkeit erfahren
- Das Leben unserer Mitmenschen und Umwelt positiv unterstützen
- Mitgefühl praktizieren
Fazit:
Es gibt viele Dinge, die wir tun können, um unser Wohlbefinden zu stärken. Es fängt damit an, dass wir uns gut um uns selbst und um unseren Körper kümmern und reicht bis zur Übernahme eines Ehrenamts.
Sobald wir in einem der fünf Bereiche ein höheres Maß an Wohlbefinden erreicht haben, wird sich das auch positiv auf alle anderen auswirken.
Egal, womit Du anfangen willst, suche Dir etwas aus, dass Dir leicht fällt, oder dass Dir am meisten auf den Nägeln brennt. Und: überforder Dich nicht. Jede Veränderung ist ein Prozess, der Zeit braucht.
Probiere einfach aus, was sich für Dich gut anfühlt und schau was passiert. Das Geheimnis besteht darin, regelmäßig zu üben, Spaß daran zu haben und dranzubleiben.
Ich hoffe, Du konntest viele Anregungen mitnehmen, wie Du Dein eigenes Wohlbefinden steigern kannst!
Viel Spaß dabei!
Deine Wohlfinderei
Inspirationen rund um unser Glück, unsere Lebenszufriedenheit und unser Wohlbefinden gefällig? Dann hab ich hier was für Dich:
- Positive Psychologie – oder wie geht das mit dem gelingenden Leben?
- Ist Glück machbar? Eine Wissenschaftlerin deckt 12 Wege auf!
- Flourish – Wie Menschen aufblühen
- Resilienz – So nutzt und stärkst Du Deine geistige Widerstandskraft
- Richard Layard – die glückliche Gesellschaft
- Was ist Glück? Eine Definition
Quelle:
Davis, T. S., et al. (2013). Look on the bright side
Tamir, M., et al. (2007). Implicit theories of emotion
Layous, K. and S. Lyubomirsky (2012). The how, who, what, when, and why of happiness
Troy, A. S., et al. (2010). Seeing the silver lining